Im überraschenden Rückzug von einer geplanten Lotterie zur Vergabe von Cannabis-Lizenzen für Rekreationszwecke sieht sich Minnesota mit einer Verzögerung des legalen Marktstarts konfrontiert. Die Entscheidung fiel nach einer gerichtlichen Verfügung, die die geplante Lotterie zur Priorisierung sozial benachteiligter Bewerber am 26. November stoppte. Ein Richter im Ramsey County urteilte zugunsten zweier abgelehnter Antragsteller, die rechtliche Schritte gegen das Verfahren eingeleitet hatten.
Die Interimsdirektorin des Office of Cannabis Management, Charlene Briner, kündigte an, die Behörde werde Anfang des nächsten Jahres stattdessen mit einem standardisierten Lizenzierungsverfahren fortfahren. Ziele sind dabei die Gewährleistung eines klareren und schnelleren Prozesses, der den Marktstart des legalen Cannabis-Verkaufs nun voraussichtlich erst Anfang 2025 ermöglichen wird. Ursprünglich plante der Staat, diese Lizenzen bereits vorab zu vergeben, um bestimmten Gruppen, wie Bewohnern von wirtschaftlich benachteiligten Gebieten und Veteranen, einen früheren Zugang zu dem neuen Markt zu ermöglichen.
Während die Rechtsstreitigkeiten um die sozial gerechte Lotterie noch vor dem Berufungsgericht von Minnesota anhängig sind, erhalten die über 1.800 Antragsteller, die einen Vorantrag gestellt hatten, nun die Möglichkeit, ihre Anmeldegebühr bis zum 10. Januar 2025 erstattet zu bekommen. Ab Februar startet der allgemeine Anmeldeprozess, der bis Mitte März andauern wird. Ein weiterer allgemeiner Vergabeprozess für Lizenzen, der sowohl sozial benachteiligte als auch Standardanträge berücksichtigt, ist für Mai oder Juni geplant.