New York City steht im Fokus einer hitzigen Debatte um die Einführung von Local Law 18 (LL18), das vor einem Jahr eingeführt wurde und strenge Einschränkungen für Kurzzeitmieten mit sich bringt. Ziel war es, die Wohnraumverfügbarkeit zu erhöhen und so die Mietpreise zu senken. Ein Jahr nach Inkrafttreten ist der Erfolg dieser Maßnahme allerdings unklar, wie diverse Daten und Expertenmeinungen zeigen.
Die Zahl der Kurzzeitangebote in der Stadt brach in nur einem Jahr von über 22.000 auf unter 5.000 ein. Während sich die Mietpreissteigerung in der Stadt auf nur 0,5% verlangsamte, stiegen die Mieten im weiteren Großraum New York um 3,5%, ähnlich wie im Vorjahr und im Einklang mit dem US-weiten Trend. Ein erhoffter Anstieg des langfristigen Mietwohnungsangebots in der Stadt fiel mit nur 3,4% Wachstum zudem geringer aus als im Jahr zuvor.
Gleichzeitig haben Hotels von der neuen Regelung profitiert, was sich in einem Preisanstieg von 7% zeigt. Laut Sean Hennessey von der New York University gibt es kaum Alternativen, die diesen Marktrend beeinflussen könnten. Die Nachfrage nach Hotelübernachtungen in New York ist hoch, mit einer Auslastung von 87% im August 2024 gegenüber einem nationalen Schnitt von 67%.
Ein weiterer Aspekt, der die Bewertung der Wirkung von LL18 erschwert, sind ehemalige Airbnb-Anbieter, die ihre Wohnungen illegal auf anderen Plattformen vermarkten. Einige Skeptiker, darunter Theo Yedinsky von Airbnb, bezweifeln die Wirksamkeit von LL18 und plädieren für gezieltere Regulierungen wie in San Diego, wo je nach Stadtteil unterschiedliche Vorgaben gelten.
Trotz der Zweifel gibt es Verfechter der strengen Regulierungen, die betonen, dass LL18 ein Schritt in die richtige Richtung sei, um den New Yorkern günstigeren Wohnraum zu bieten. Bürgermeister Eric Adams erklärte im März, dass illegale Kurzzeitvermieter nicht nur der Hotelbranche schadeten, sondern auch die Wohnungssuche erschwerten, und forderte deren Verantwortung.