27. September, 2024

Grün

Verpasste Chance: Neues Walschutzgebiet im Südatlantik knapp abgelehnt

Verpasste Chance: Neues Walschutzgebiet im Südatlantik knapp abgelehnt

Die Konferenz der Internationalen Walfangkommission (IWC) in Lima endete mit einer knapp verpassten Entscheidung für den Schutz von Walarten im Südatlantik. Der von Argentinien, Brasilien und Uruguay eingebrachte Vorschlag scheiterte an der erforderlichen Dreiviertelmehrheit - es fehlte eine einzige Stimme. Nicolas Entrup von der Umweltschutzorganisation Ocean Care zeigte sich enttäuscht: "Eine einzige Stimme hätte für Dutzende Walarten den Unterschied ausmachen können." Seit über 20 Jahren versuchen die südamerikanischen Mitgliedsstaaten der IWC, ein Schutzgebiet für Wale im Südatlantik zu etablieren, jedoch war die Entscheidung noch nie so knapp wie dieses Jahr. Zudem wurden Vorschläge der Walfang-Lobby zur Aufhebung des seit 1986 geltenden Walfang-Moratoriums mangels Unterstützung zurückgezogen. Die von der Europäischen Union eingebrachte Resolution zur Stärkung des Walfangverbots wurde hingegen akzeptiert. Derzeit betreiben nur Japan, Norwegen und Island noch kommerziellen Walfang. Sandra Altherr von der Naturschutzorganisation Pro Wildlife kommentierte: "Das ist die erste Resolution seit mehr als 20 Jahren, die den kommerziellen Walfang dieser Länder verurteilt und sie an ihre Pflichten unter internationalem Seerecht erinnert." Auch Greenpeace lobte die Annahme der Resolution. "Es ist eine wichtige und gute Nachricht, dass die IWC das Moratorium für kommerziellen Walfang heute mit einer breiten Mehrheit bestärkt hat", sagte Franziska Saalmann, Expertin bei Greenpeace. Gleichzeitig mahnte sie, dass der Schutz von Walen vor kommerziellen Jägern, Beifang, der Klimakrise und dem möglichen Tiefseebergbau dringend verbessert werden müsse.