Die Verteilung der Vermögen unter den Superreichen in Deutschland zeigt ein deutliches Geschlechterungleichgewicht. Laut einer aktuellen Analyse von Oxfam und dem Netzwerk Steuergerechtigkeit anlässlich des bevorstehenden Equal Pay Days sind 71 Prozent der bedeutendsten Privatvermögen in männlicher Hand. Demgegenüber stehen lediglich 29 Prozent der Milliardenvermögen, die von Frauen gehalten werden. Dies entspricht Vermögenswerten von 201 Milliarden Euro, während das Gesamtvermögen der deutschen Milliardäre bei 695 Milliarden Euro liegt.
Im weiteren Vergleich zeigt sich, dass Frauen insgesamt rund 43 Prozent des Gesamtnettovermögens in Deutschland besitzen. Diese Zahl basiert auf Erhebungen des sozioökonomischen Panels (SOEP) des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) aus dem Jahr 2017.
Pia Schwertner von Oxfam hebt hervor, dass "die Konzentration der Milliardenvermögen in den Händen weniger Männer nicht nur eine Herausforderung für die Demokratie darstellt, sondern auch dazu beiträgt, die ohnehin schon bestehende Geschlechterungleichheit zu zementieren." Diese Vermögenskonzentration gehe oft mit erheblicher politischer und gesellschaftlicher Macht einher.
Die Datengrundlage für diese Analyse basiert auf der letztjährigen Liste des "Manager Magazins", in der 249 deutsche Vermögen von über einer Milliarde Euro erfasst sind. Diese Vermögen beruhen überwiegend auf unternehmerischem Kapital, und die Eigentumsverhältnisse wurden aus öffentlich zugänglichen Quellen wie Registerdaten und Geschäftsberichten recherchiert.