Die Kluft zwischen dem durchschnittlichen Vermögen britischer Haushalte in den Dreißigern und jener ihrer Vorgänger-Generation in den Sechzigern hat sich in den letzten fünf Jahren deutlich verringert, so eine Studie eines Think Tanks. Verantwortlich hierfür sind vor allem gestiegene Zinssätze im Zuge der jüngsten Inflationsentwicklungen, wie die Resolution Foundation berichtet. Die Bank of England hat den Leitzins von 0,1 % auf 5,25 % angehoben, bevor er kürzlich auf 4,75 % gesenkt wurde. Untersuchungen zeigen, dass das typische Haushaltsvermögen von Personen, die 2018-20 in ihren Sechzigern waren, in den letzten fünf Jahren um 16 % gesunken ist, von rund 470.000 £ auf 390.000 £. Gleichzeitig hat das Vermögen von Personen in ihren Dreißigern um 17 % zugenommen, von etwa 50.000 £ auf 59.000 £. Gründe hierfür sind unter anderem Preissteigerungen auf dem Immobilienmarkt während und vor der Pandemie, deren Effekte nur teilweise durch höhere Zinsen und Inflation neutralisiert wurden. Folglich hat sich die Vermögensschere zwischen diesen Gruppen inflationsbereinigt um über 86.400 £ geschlossen, von zuvor 416.354 £ auf 329.934 £ – das kleinste Vermögensgefälle seit über einem Jahrzehnt. Der Bericht, erstellt in Kooperation mit der abrdn Financial Fairness Trust, unterstreicht, dass trotz jüngster Rückgänge ein erheblicher Teil des Vermögensbooms noch als Erbschaften und Schenkungen weitergegeben wird. Die Foundation empfiehlt, dass politische Entscheidungsträger helfen sollten, finanziell schwächere Haushalte zu unterstützen, indem man Finanzpolster stärkt und das Steuersystem dahingehend reformiert, dass wohlhabendere Klassen ihren fairen Anteil leisten. Simon Pittaway, renommierter Ökonom der Resolution Foundation, äußerte: „In den letzten vier Jahrzehnten erlebte Großbritannien einen ununterbrochenen Vermögenszuwachs. Sinkende Zinssätze führten zu steigenden Pensions- und Immobilienwerten, mit einem realen Vermögenshöchststand von 21 Billionen Pfund Anfang 2021. Doch während diese Wohlstandszunahme hierzulande nicht die Ungleichheit erhöhte wie in den USA, haben gestiegene Zinsen britische Haushaltsvermögen um über 2 Billionen Pfund schrumpfen lassen, wobei besonders die über Sechzigjährigen betroffen sind.“ Trotz der Unsicherheit über zukünftige Wohlstandsgewinne bleibt sicher, dass ein erheblicher Teil des Reichtums über Generationen hinweg weitergegeben wird.