28. November, 2024

Reichtum

Vermögensplanung: Mythen und Fakten aufgedeckt

Vermögensplanung: Mythen und Fakten aufgedeckt

Benjamin Franklins berühmtes Zitat „In dieser Welt sind nur der Tod und die Steuern sicher“ trifft wohl kaum irgendwo so zutreffend zu wie auf die Nachlassplanung.

Doch was genau ist Nachlassplanung? Einfach ausgedrückt, handelt es sich um die Organisation seitens einer Person, wie ihr Vermögen nach ihrem Tod aufgeteilt werden soll.

Viele Menschen meiden das Thema, weil sie ihre eigene Sterblichkeit nicht gerne thematisieren. Dies führt häufig zu Missverständnissen und Mythen rund um die Nachlassplanung. GoBankingRates sprach mit Caleb Smith, einem Anwalt für Nachlassplanung aus New York, um die gängigsten Missverständnisse aufzudecken.

Ein häufiger Irrtum ist, dass Nachlassplanung nur für ältere und kranke Menschen relevant sei. Dabei kann keiner vorhersagen, wann er stirbt, und gerade Eltern von minderjährigen Kindern benötigen ein Testament, um für deren Fürsorge zu sorgen.

Smith erklärte, dass in Ermangelung eines Testaments das Gericht einen Vormund bestimmt, der regelmäßig Rechenschaft ablegen und möglicherweise hohe Anwaltskosten tragen muss.

Auch kam zur Sprache, wie wichtig die korrekte Ausführung rechtlicher Dokumente ist. Fehler könnten deren Gültigkeit unterminieren. Jede US-Bundesstaat hat besondere Intestaterbgesetze, die festlegen, an wen Vermögenswerte vorrangig vererbt werden. In New York beispielsweise gehen 50.000 Dollar und 50 Prozent des Vermögens an den Ehepartner und der Rest an die Kinder.

Nachlassplanung bedeutet dabei weniger, wie viel Geld man hat, als vielmehr, selbst darüber zu entscheiden, wie das Geld aufgeteilt wird. Laut Smith sollte jeder diese Entscheidungsmacht wahren wollen.

Ein weiteres oft missverstandenes Thema sind Steuern und Vermögensübertragungen. Spezielle Umstände und korrekt erstellte Dokumente sind hierfür entscheidend. Ein widerrufliches Treuhandsystem verhindert zum Beispiel keine Erbschaftssteuern, während ein unwiderrufliches Treuhandsystem durchaus Auswirkungen haben kann.

Auch ledige und kinderlose Personen sollten sich zur Aufteilung ihres Vermögens Gedanken machen. Wer medizinische Direktiven verfasst, gibt außerdem an, wer im Krankheitsfall Entscheidungen treffen darf. Ohne eine solche Direktive entscheiden medizinische Fachkräfte oder gerichtlich bestellte Betreuer.

Geldgeschenke sind ebenfalls markanter Bestandteil der Nachlassplanung. Patrick Villanova, Redakteur bei SmartAsset, bemerkte, dass das jährliche Freibetragslimit bei 18.000 Dollar liegt. Alles darüber hinaus wird durch den lebenslangen Geschenkausnahmebetrag reduziert, der derzeit 13,61 Millionen Dollar beträgt.

Im Ergebnis zeigt sich, dass Nachlassplanung eine individuelle und kontinuierlich zu überprüfende Angelegenheit ist, die viele Aspekte des Lebens und Vermögens tangiert.