Drei der wohlhabendsten Persönlichkeiten des Landes – Bernard Arnault, Françoise Bettencourt Meyers und François Pinault – haben im Jahr 2024 Verluste von insgesamt 70 Milliarden Dollar erlitten, wie Bloomberg am Freitag berichtete. Ursache hierfür ist der Abschwung in der Luxusbranche, der in den letzten Jahren zu verzeichnen war. Arnault, Bettencourt Meyers und Pinault leiten die Konzerne LVMH, L'Oréal und Kering.
In der Pandemie erlebten alle drei eine deutliche Vermögenssteigerung, da Konsumenten weltweit ihren aufgestauten Kaufdrang auf luxuriöse Güter wie exklusive Kleidung, Schmuck und Hautpflegeprodukte richteten. Arnault, einst der reichste Mensch der Welt, belegt nun Platz 5 im Bloomberg Billionaires Index und hat mehr Vermögen verloren als jeder andere in den Top 500 der reichsten Menschen.
Bettencourt Meyers, die einst reichste Frau der Welt, überschritt vergangenes Jahr erstmals die Schwelle von 100 Milliarden Dollar. Jedoch hält sie diesen Titel nun nicht mehr. Pinault, bekannt durch seine Leitung von Gucci unter Kering, verzeichnete einen Rückgang seines Nettovermögens um 64 Prozent seit seinem Höchststand im August 2021 – der prozentual größte Rückgang unter den weiterhin in Bloombergs Ranking geführten Persönlichkeiten.
Die Verluste dieser Titanen beruhen auf denselben Herausforderungen, mit denen die Luxusbranche das gesamte Jahr über zu kämpfen hat. Insbesondere chinesische Kunden, lange als Wachstumsmotor für die Branche angesehen, haben ihre Ausgaben reduziert. Gleichzeitig sehen sich viele Luxusunternehmen mit Führungswechseln und der instabilen politischen Lage in Frankreich konfrontiert.
Ariane Hayate, Fondsmanagerin bei Edmond de Rothschild Asset Management, stellte fest: „Der chinesische Markt sollte 2024 die Branche ankurbeln, aber das hat sich nicht bewahrheitet." Sie hob auch die Ermüdung in der Luxuskonsumgüterbranche hervor, nachdem drei Jahre außergewöhnlichen Wachstums durch Nachholeffekte abgeklungen sind.
Dennoch gibt es Anzeichen für Besserung, die Hoffnung in das Jahr 2025 tragen. Analysten von HSBC Holdings beobachteten, dass der Absatz in China stagniert, jedoch in den USA gestiegen sei. Das dritte Quartal 2024 könnte somit den Tiefpunkt markiert haben. Hayate äußert sich optimistisch: „Die Technologie hat dieses Jahr die Oberhand gewonnen, aber die Luxusbranche könnte im Laufe des Jahres 2025 ein Comeback erleben. Ich sehe im zweiten Halbjahr 2025 eine Erholung für den Sektor.“