Die Modellrechnung der DZ Bank deutet auf eine wesentliche Schwäche in der Vermögensbildung der deutschen Haushalte hin. Vor dem Hintergrund des Weltspartags wird deutlich, dass die Bevorzugung von Girokonten und Tagesgeld gegenüber Aktien zu massiven verpassten Möglichkeiten führt. Stolze 2,2 Billionen Euro des privaten Geldvermögens stecken momentan in Anlagen, die kaum Erträge abwerfen, während der DAX in den letzten Quartalen in der Lage war, Rekordergebnisse zu erzielen. Der Löwenanteil des Geldes findet sich in Sichteinlagen und Barbeständen, wobei Versicherungen und sonstige Bankeinlagen ebenfalls signifikante Anteile ausmachen. Dass Aktien mit lediglich neun Prozent des gesamten Geldvermögens weiterhin im Rückgang begriffen sind, illustriert die verpassten Chancen eindrucksvoll. Eine Simulation der DZ Bank von 2011 bis Mitte 2024 zeigt, dass ein stärkerer Fokus auf Aktien das private Geldvermögen nicht unwesentlich hätte erhöhen können. Anstatt der realen Zunahme um 4,6 Billionen Euro hätten die Vermögen um 5,3 Billionen Euro wachsen können, was zusätzliche 715 Milliarden Euro bedeutet. Trotz der Schwankungen auf den Aktienmärkten durch Krisen wie Corona und den Ukraine-Konflikt wäre der monetäre Zugewinn erheblich gewesen. Die Studie weist allerdings auch darauf hin, dass diese Strategie nicht für alle Haushalte zweckdienlich ist. Gerade für ältere Menschen oder solche mit eingeschränktem Einkommen ist das Halten eines fixen Sicherheitspuffers kritischer Natur. Dennoch bestehe ein enormes Potenzial, den "gewaltigen Geldanlagestau" aufzulösen und gezielt in Aktien umzuwandeln, ohne andere Formen der Vermögensbildung zu vernachlässigen.