18. Dezember, 2024

Wirtschaft

Vermittler in der Kritik: Grubhub zahlte Millionen im Vergleich für irreführende Praktiken

Vermittler in der Kritik: Grubhub zahlte Millionen im Vergleich für irreführende Praktiken

Der amerikanische Essenslieferdienst Grubhub hat sich mit der US-amerikanischen Handelskommission (FTC) und dem Generalstaatsanwalt von Illinois, Kwame Raoul, auf einen Vergleich in Höhe von 25 Millionen US-Dollar geeinigt. Hintergrund sind Vorwürfe, das Unternehmen habe Kunden in die Irre geführt, Restaurants unerlaubt in seine Plattform aufgenommen und Fehlinformationen über die Bezahlung ihrer Fahrer verbreitet.

Die neue Vereinbarung sieht nicht nur die Zahlung der vergleichsweise geringen Summe vor, sondern auch strukturelle Änderungen innerhalb der Plattform. Diese zielen darauf ab, die Gebühren für Kunden transparenter zu gestalten, die Einkommensmöglichkeiten für Lieferpartner realistisch darzustellen und die Kommunikation rund um das Angebot Grubhub+ zu verbessern.

Interessanterweise hatten die Behörden ursprünglich eine Strafe von 140 Millionen US-Dollar angestrebt, diese jedoch unter Berücksichtigung von Grubhubs finanzieller Lage reduziert. Sollte das Unternehmen jedoch seine ökonomische Situation falsch dargestellt haben, droht die vollständige Umsetzung der höheren Strafzahlung.

Die Vorsitzende der FTC, Lina Khan, zeigte sich entschlossen: „Unsere Nachforschungen ergaben, dass Grubhub nicht nur seine Kunden überlistet, sondern auch die Fahrer getäuscht und Restaurants unfairerweise wirtschaftlich geschadet hat. Diese Maßnahmen stoppen die unrechtmäßigen Praktiken und sichern fast 25 Millionen USD für die durch Grubhub benachteiligten Kunden.“

Besonders in Chicago und New York wurden irreführende Werbungen aufgedeckt, die überhöhte Fahrerverdienste versprachen. Grubhub zeigte sich in einer Erklärung kämpferisch: „Auch wenn wir den Vorwürfen der FTC entschieden widersprechen und viele als falsch, irreführend oder inzwischen nicht mehr zutreffend erachten, sehen wir die Einigung im besten Interesse von Grubhub.“

Der per Vergleich vorgeschlagene und noch auf die Zustimmung eines Bundesgerichts wartende Kompromiss verlangt, dass Grubhub alle Lieferkosten offenlegt, unberechtigte Gebühren streicht und nur einvernehmlich mit Restaurants zusammenarbeitet. Auch Angaben zu Fahrerverdienstmöglichkeiten müssen belegbar sein.