Vermilion Energy erlebt derzeit einen entscheidenden Wendepunkt, der sowohl Chancen als auch Herausforderungen birgt. Seit Juni hat sich der Aktienkurs von Vermilion um 19% verringert, während die Anzahl der ausstehenden Aktien um 5,5% gesunken ist. Diese Entwicklung spiegelt die breiteren Trends innerhalb des kanadischen Energiesektors wider, in dem Wettbewerber durch aggressive Aktienrückkäufe besser abschnitten. Doch Vermilions jüngste Übernahme von Westbricks Deep-Basin-Vermögenswerten für 1,075 Milliarden CAD könnte der erhoffte Wendepunkt sein. Mit einem täglichen Produktionsvolumen von 50.000 boe, das überwiegend Erdgas umfasst, wird ein positiver Beitrag zum Cashflow erwartet, was das Unternehmen strategisch stärken könnte.
Trotz dieser positiven Entwicklungen bleibt Vermilions Ansatz nicht ohne Kritik. CEO Dion Hatchers unerschütterliche Konzentration auf Bohrprogramme führte zu hohen Wachstumsausgaben, was den Nettogewinn belastet und quantitative Strategien enttäuscht, die auf Rentabilitätskennzahlen abzielen. Diese aggressive Kapitalallokation steht im Kontrast zu Markterwartungen höherer Aktionärsrenditen, insbesondere bei schwachen Erdgaspreisen. In den letzten zwei Jahren hat das Unternehmen 1 Milliarde CAD Schulden abgebaut, um dann für diese Akquisition wieder Schulden aufzunehmen. Dennoch beschleunigen sich die Aktienrückkäufe, mit einer Reduzierung der Aktienanzahl von 169 Millionen auf 155 Millionen, was Raum für weitere Verringerungen lässt.
Die Akquisition verändert zudem das Produktionsprofil von Vermilion, indem die internationale Exponierung von 37% auf 23% reduziert wird und das inländische Produktionspotential erhöht wird. Dies verringert zwar den Einfluss europäischer Erdgaspreise, erhöht jedoch das Aufwärtspotential pro Aktie, insbesondere bei einem kalten Winter. Zudem könnte jede Erholung nordamerikanischer Erdgaspreise eine erhebliche Ertragssteigerung bedeuten, besonders angesichts der eingebetteten Rentabilität der Flüssigproduktionen.