Eine unerwartete Wendung der Ereignisse ließ Trader, die Anfang Dezember Call-Optionen auf zwei China-verlinkte ETFs erstanden hatten, ihre einst beeindruckenden Papiergewinne nun beinahe vollständig einbüßen. Was einst wie ein lukrativer Gewinn von über 100 Millionen Dollar aussah, endete in einem schmerzhaften Rückschlag.
Ende November bis Anfang Dezember sicherten sich spekulative Investoren die Möglichkeit, bis zu 18 Millionen Aktien des Direxion Daily FTSE China Bull 3x Shares (YINN) bis Januar 2026 zu kaufen. Am 2. Dezember wurden zudem etwa 210.000 Mai-Calls à 15 Dollar auf den Direxion Daily CSI 300 China A Shares Bull 2x Shares (CHAU) erworben.
Initial verzeichneten diese Trades angesichts eines aufblühenden Marktes in den frühen Dezembertagen eine eindrucksvolle Wertsteigerung. Am 9. Dezember standen die Positionen zeitweise mit rund 138 Millionen Dollar im Plus bei einem ursprünglichen Einsatz von 225 Millionen Dollar. Doch die Marktverhältnisse kippten: Die ETFs fielen unter die Preise zurück, zu denen die optimistischen Wetten eingegangen worden waren.
Auslöser des Rückschritts war das Nachlassen der chinesischen Aktienmärkte seit Anfang Dezember, unter anderem aufgrund geopolitischer Spannungen und der ausbleibenden Wirkung von Chinas Stimulusmaßnahmen. Mit möglichen Zollerhöhungen droht den Exporten weiterer Druck. Chris Murphy, Leiter der Derivatstrategie bei der Susquehanna International Group, kommentierte die Situation: "Sie gaben auf; es schien, als hätte jede nachfolgende Stimulierungsankündigung weniger Wirkung."
Am Freitag wechselten etwa 200.000 der YINN- und CHAU-Calls zu einem Durchschnittspreis von 5,57 Dollar den Besitzer, während fast 250.000 der CHAU-Calls im Schnitt für 0,78 Dollar gehandelt wurden. Vergleicht man dies mit den Preisen vom frühen Dezember, erlitten die Trader einen Verlust von über 100 Millionen Dollar.