Nach einem desaströsen Wahlergebnis für Japans regierende Koalition aus Liberaldemokratischer Partei und Komeito verzeichnet der Yen einen deutlichen Wertverlust. Die Koalition, die fast ununterbrochen seit dem Zweiten Weltkrieg an der Macht ist, fiel von 279 auf nur 209 Sitze im Unterhaus – ein Ergebnis, das an das letztmalige Verlustszenario der Koalition im Jahr 2009 erinnert. Diese politische Zäsur ließ den Yen am Montagmorgen auf ein Dreimonatstief gegen den Dollar absinken, während der Dollar von steigenden US-Renditen profitierte.
Die politischen Umwälzungen in Japan nähren Spekulationen, dass die Bank of Japan künftig noch vorsichtiger mit Zinserhöhungen umgehen könnte. Analysten von Nomura weisen darauf hin, dass das wirtschaftspolitische Umfeld in Japan aufgrund der gegenwärtigen Unsicherheiten möglicherweise an Bedeutung für eine gemäßigtere Kursentwicklung gewinnen wird.
In der Zwischenzeit zeigt der Dollar Stärke. Der Dollar-Index stieg im Oktober um 3,6 %, seine größte Steigerung seit April 2022, während die Währungen des Euro und des Britischen Pfund ebenfalls Verluste hinnehmen mussten. Die 10-jährigen US-Staatsanleihen verzeichneten einen Anstieg um 40 Basispunkte, was signifikant über den Anstiegen der deutschen und britischen Staatspapiere lag.
Auf der anderen Seite der Welt sorgt ein Mangel an konkretem Handlungsspielraum in den chinesischen Konjunkturplänen für eine Abschwächung des australischen Dollars um etwa 4,5 % im Oktober. Auch der neuseeländische Dollar konnte sich dem Abwärtstrend nicht entziehen, mit einem Rückgang von fast 6 % im laufenden Monat.
Die kommende Woche verspricht interessante Datenveröffentlichungen wie Inflationszahlen für Europa und Australien sowie wichtige Wirtschaftszahlen aus den USA und China. Am Donnerstag steht eine Zinsentscheidung in Japan an, Veränderungen werden jedoch nicht erwartet. Besonders im Fokus steht auch die Schwäche des chinesischen Yuan, der auf einem Weg zu einem monatlichen Verlust von rund 1,9 % steht.