29. Januar, 2025

Politik

Verkehrslahmlegung in Berlin: Verdi-Warnstreik bringt U- und Straßenbahn zum Stillstand

Verkehrslahmlegung in Berlin: Verdi-Warnstreik bringt U- und Straßenbahn zum Stillstand

In Berlin herrscht seit den frühen Morgenstunden des Montags ein Ausnahmezustand im öffentlichen Nahverkehr. Ein durch die Gewerkschaft Verdi initiierter ganztägiger Warnstreik legt den Betrieb von Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) still. Die U-Bahnhöfe sind geschlossen und auf den Betriebshöfen gibt es rege Streikaktivitäten. Dieses Ereignis hat sich auch deutlich auf den Straßenverkehr ausgewirkt. Laut Informationen der Verkehrsinformationszentrale treten in der gesamten Stadt erhebliche Verzögerungen auf. Autofahrern wird empfohlen, alternative Routen über die Stadtautobahnen zu nehmen und deutlich mehr Zeit einzuplanen, um ihr Ziel zu erreichen. Der Streik begann, als die Beschäftigten um 3 Uhr nachts die Arbeit niederlegten. Die letzten Nachtbusse kehrten in die Betriebshöfe zurück und verweilen dort bis zur geplanten Streikbeendigung am Dienstagmorgen um 3 Uhr. Trotz der umfassenden Einschränkungen sind einige von der BVG beauftragte Buslinien sowie die S-Bahnen nicht vom Streik betroffen. Zudem verstärkt die Deutsche Bahn den Verkehr auf der Linie S5, um den Auswirkungen des Streiks entgegenzuwirken. Der Hintergrund dieses Arbeitskampfes liegt in den zähen Tarifverhandlungen zwischen Verdi und der BVG. Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) hat die Forderungen der Gewerkschaft als untragbar abgelehnt. Die jährliche Forderung von 250 Millionen Euro sei für die BVG und den Senat nicht realisierbar. Die Finanzplanung des Senats sieht zwar bereits Mittel für höhere Personalkosten im Rahmen der Tarifverhandlungen vor, jedoch stellt Bonde klar, dass bei Überschreiten der vorgesehenen Mittel auch Leistungseinbußen im Angebot der BVG nicht ausgeschlossen werden können. Verdi fordert für die etwa 16.000 Beschäftigten zusätzlich 750 Euro monatlich. Das Fehlen eines Angebots seitens der BVG in der ersten Verhandlungsrunde wird von Verdi als Verzögerungstaktik gewertet. Obwohl die BVG einen Nachholbedarf bei den Entgelten anerkennt, bezeichnet sie die Forderungen angesichts der derzeitigen finanziellen Rahmenbedingungen als nicht tragbar. Die Warnstreikmaßnahmen bewertet das Unternehmen angesichts der bisherigen Verhandlungen als unverhältnismäßig.