15. November, 2024

Politik

Verheerender Luftangriff erschüttert Beirut – Eskalation im Nahen Osten droht

Verheerender Luftangriff erschüttert Beirut – Eskalation im Nahen Osten droht

In einem dramatischen Vorfall, der die ohnehin angespannte Lage im Nahen Osten weiter zuspitzt, hat ein israelischer Luftangriff ein großes Wohngebäude in Beirut dem Erdboden gleichgemacht. Die Explosion im Stadtteil Tayouneh erschütterte die libanesische Hauptstadt, die bereits seit Wochen durch heftige Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hisbollah unter Druck steht.

Ein Feuerball stieg auf, nachdem ein Geschoss in der Nähe der Basis des zehnstöckigen Gebäudes explodierte, berichtete die Nachrichtenagentur Associated Press. Dichte Rauch- und Staubwolken verdunkelten die umliegenden Teile Beiruts und den Horsh Beirut, einen zentralen Park der Stadt. Vorausgegangen waren Warnungen aus Israel, die Bewohner von Gebäuden im Süden der Hauptstadt zu evakuieren.

Die Luftoffensive Israels richtet sich seit September verstärkt auf Ziele in Libanon, nachdem die Hisbollah nach den Angriffen der Hamas im vergangenen Jahr Raketen auf Israel abgefeuert hatte. Diese Eskalation hat laut libanesischem Gesundheitsministerium bereits über 3.300 Menschenleben gefordert und mehr als 14.400 Verletzte hinterlassen, größtenteils in den letzten zwei Monaten.

Gleichzeitig besucht Ali Larijani, ein Berater des iranischen Oberhaupts Ali Khamenei, Beirut, um in den andauernden Konflikt einzugreifen. Die Bemühungen der scheidenden US-Regierung unter Joe Biden, einen Waffenstillstand auszuhandeln, stoßen bislang auf geringe Hoffnung auf Erfolg. Ein vorgelegter Plan, der unter anderem eine 60-tägige Feuerpause vorsieht, stößt auf Skepsis seitens der israelischen und libanesischen Behörden.

Zusätzlich erschwert wird die Lage durch die jüngsten Angriffe auf Rettungsdienste in der Region Baalbek, bei denen mindestens 13 Einsatzkräfte ums Leben kamen. Menschenrechtsorganisationen verurteilen diese Angriffe aufs Schärfste, während Israel den Vorwurf des Missbrauchs von Notfalldiensten durch die Hisbollah erhebt.

Die Stadt Baalbek und das benachbarte Douris standen bereits seit über zwei Wochen unter einer von Israels Armee verordneten Evakuierung, doch kehren mittlerweile einige tausend Bewohner in ihre Heimat zurück. Die humanitären Folgen sind weitreichend und werfen Fragen zur künftigen Stabilität der gesamten Region auf.