20. September, 2024

Politik

Verheerender Angriff auf Mali: Dutzende Soldaten getötet

Verheerender Angriff auf Mali: Dutzende Soldaten getötet

In Mali ereignete sich jüngst einer der schwersten Angriffe der letzten Jahre, bei dem Extremisten mindestens 50 Mitglieder der Streitkräfte in der Hauptstadt Bamako töteten. Der Anschlag, durchgeführt von der islamistischen Gruppe Jama'at Nusrat al-Islam wal-Muslimin (JNIM), offenbarte eine erschreckende Nähe des langjährigen Aufstands zur Hauptstadt.

Trotz privater Trauerzeremonien hat die Militärjunta unter Leitung von Colonel Assimi Goïta bisher die wahre Tragweite des Angriffs auf symbolisch bedeutende Militärstandorte nicht eingeräumt. Es handelt sich um den ersten Angriff auf Bamakos Hauptstadt seit 2016, was die Sicherheitslage weiter destabilisiert.

Der Angriff begann in den frühen Morgenstunden des Dienstags in einer Schule für Militärpolizisten im Viertel Faladié, gefolgt von einem weiteren Anschlag auf den nahegelegenen Flughafen, bei dem das Präsidentenflugzeug in Flammen aufging. Überraschend dabei: Unter den Zielen waren auch zwei Jets des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen und ein Flugzeug der Sky Mali.

Unabhängige Quellen berichten von etwa 100 Verletzten, darunter 60 Schwerverletzte, während mehrere Videos und Fotos das Ausmaß der Zerstörung zeigen. Bemerkenswert ist die Divergenz zwischen den Berichten westlicher Geheimdienste und der offiziellen Kommunikation der Junta, die von der Veröffentlichung einer Opferzahl bislang absieht.

Der jüngste Angriff stellt die bisherigen Bemühungen der militärischen Übergangsregierung, das Land zu stabilisieren, in Frage. Seit der Machtübernahme durch Goïta 2020 haben traditionelle Verbündete wie Frankreich den Rücken gekehrt, während die Junta stattdessen auf Drohnen aus der Türkei und Söldner der russischen Wagner-Gruppe setzt.

Die eskalierende Bedrohung durch die JNIM, die 2012 erstmals im Norden Malis auftrat und seit 2022 in Richtung Süden voranschreitet, stellt die Regierung vor immense Herausforderungen. Trotz aller Bemühungen, Kontrolle zurückzugewinnen, werden Sicherheitsmängel und zivile Opferzahlen immer gravierender. Die anhaltenden Spannungen haben die Notwendigkeit einer baldigen Rückkehr zur zivilen Regierung verstärkt, was durch den verschobenen Präsidentschaftswahlen weiter befeuert wurde.

Ismaël Sacko, ein Oppositionsführer im Exil, kritisiert die Verschwiegenheit der Regierung und fordert Transparenz und Verantwortungsübernahme. Die wirtschaftliche und humanitäre Lage in Mali bleibt prekär, erschwert durch jüngste Überschwemmungen, die ebenfalls viel Leid gebracht haben.