Brasilien sieht sich in diesem Jahr mit einer beispiellosen Brandkrise konfrontiert: Auf einer beeindruckenden Fläche von über 22 Millionen Hektar wüteten zwischen Januar und September verheerende Brände. Diese Fläche ist mehr als dreimal so groß wie das gesamte Bundesland Bayern. Laut der Analyse von "MapBiomas", einem Netzwerk aus Universitäten, NGOs und Technologieunternehmen, bedeutet dies einen signifikanten Anstieg von 150 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders dramatisch gestaltet sich die Lage im Amazonasgebiet, das mehr als die Hälfte der verbrannten Fläche ausmacht. Allein im September fielen ganze 5,5 Millionen Hektar den Flammen zum Opfer, was einem Anstieg von 196 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. Ane Alencar von "MapBiomas" erklärt, dass die besonders heftige Trockenzeit in diesem Jahr die Feuer noch weiter angefacht hat. Der Verlust des Amazonas ist ein kritischer Rückschlag im globalen Kampf gegen den Klimawandel, da er als wichtiger Kohlenstoffspeicher fungiert. Aber nicht nur der Amazonas steht in Flammen: Auch der Cerrado, als bedeutendes Wasserreservoir und Ökosystem bekannt, erlebte mit 4,3 Millionen verbrannten Hektar im September einen Anstieg von 158 Prozent. Im Pantanal, dem größten Feuchtgebiet der Welt, wurden im selben Monat etwa 318.000 Hektar Opfer der Flammen, was einen erstaunlichen Anstieg von 662 Prozent zeigt. Die Gründe für diese verheerenden Brände sind laut WWF insbesondere gezielte Brandstiftungen, um neue Agrarflächen zu schaffen, gepaart mit einer erschwerenden Dürre.