Mindestens 22 Personen sind durch schwere Überschwemmungen und Erdrutsche in Bosnien und Herzegowina ums Leben gekommen. Ganze Dörfer wurden zerstört, und das ohnehin wirtschaftlich angeschlagene Land erleidet immense Schäden. Besonders betroffen sind die südlichen Regionen um Konjic und Jablanica, wo die Suche nach Überlebenden noch andauert.
Die Überschwemmungen haben auch kritische Verkehrsverbindungen lahmgelegt. Unternehmen und Haushalte stehen unter Wasser, Vieh wurde mit den reißenden Fluten fortgerissen. Insbesondere eine wichtige Eisenbahnstrecke, die die bosnischen Städte mit dem kroatischen Hafen Ploce verbindet, ist auf einer Länge von 17 Kilometern völlig verwüstet.
Viele bosnische Exportunternehmen sind betroffen. Firmen wie ArcelorMittal Zenica, Adriatic Metals und Aluminium Industries transportieren ihre Waren üblicherweise per Eisenbahn. Aufgrund der Zerstörungen wird Adriatic Metals vorübergehend auf den Straßentransport ausweichen. Ein Unternehmenssprecher äußerte Zuversicht, dass die Betriebsabläufe davon unberührt bleiben.
Die geschätzten wirtschaftlichen Verluste sind immens, allein die Einbußen bei der Fracht- und Personenbeförderung belaufen sich täglich auf rund 280.000 Bosnische Mark. Die Wiederherstellung der Infrastruktur wird einige Zeit und erhebliche Investitionen in Anspruch nehmen.