Die Tragödie der Unwetter, die in Ost- und Südspanien wüteten, fordert weiterhin ihren Tribut. Die Regionalregierung meldet nun 230 Todesopfer, nachdem eine weitere männliche Leiche gefunden wurde. Besonders betroffen ist die Region Valencia, wo alleine 222 Menschen ums Leben kamen, vor allem in den Gebieten westlich und südlich der Stadt Valencia. Noch immer werden fünf Personen vermisst.
In den Feuchtgebieten und an den Flussmündungen wird fieberhaft nach Vermissten gesucht. Der jüngst gefundene Mann wurde zwischen Villamarchante und Benaguasil lokalisiert. Die Rettungskräfte sind pausenlos im Einsatz, um die noch ausstehenden Vermissten aufzuspüren.
In etwa 80 stark betroffenen Gemeinden laufen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Zahlreiche Garagen und Keller stehen weiterhin unter Wasser, berichtet der staatliche Sender RTVE. Am Montag begann man damit, über 120.000 beschädigte Fahrzeuge abzutransportieren. Diese befanden sich auf provisorischen Sammelstellen in den betroffenen Orten und werden nun zu einem zentralen Abwrackplatz in Picassent gebracht. Übergänge und Brücken, die von den Wassermassen zerstört wurden, werden ebenfalls provisorisch wiederhergestellt, um den Verkehr zwischen den betroffenen Gebieten zu ermöglichen.
Der spanische Regierungschef, Pedro Sánchez, hat nun ein weiteres Hilfspaket im Wert von 2,3 Milliarden Euro für den Wiederaufbau verabschiedet. Dies folgt auf ein erstes Hilfspaket über 10,6 Milliarden Euro Anfang November; die politischen Spannungen zwischen der sozialistischen Regierung auf nationaler Ebene und der konservativen Regionalregierung von Valencia, geführt von der Volkspartei PP, bleiben jedoch bestehen, da beide Seiten die Verantwortung für das Ausmaß der Katastrophe diskutieren.