19. September, 2024

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Verheerende Hochwasser in Mittel- und Osteuropa: Ein Drama in Polen, Tschechien und Österreich

Verheerende Hochwasser in Mittel- und Osteuropa: Ein Drama in Polen, Tschechien und Österreich

Die aktuelle Hochwasserkatastrophe hat in vielen Teilen Europas zu dramatischen Szenen geführt. Während in Polen und Tschechien Unwetter für massive Überschwemmungen sorgen, spitzt sich die Lage in Niederösterreich immer weiter zu. Dabei kam es bereits zu tragischen Zwischenfällen. In Niederösterreich verstarb ein Feuerwehrmann während eines Pumpeinsatzes. Rumänien meldete indes mindestens fünf Todesopfer durch Starkregen und schwere Überschwemmungen. Auch Ostsachsen steht vor der Herausforderung weiter steigender Pegelstände an den Flüssen. Besonders prekär ist die Situation in der tschechischen Stadt Krnov, die nahezu komplett überflutet ist. Der stellvertretende Bürgermeister Miroslav Binar schätzt, dass 70 bis 80 Prozent des Stadtgebiets unter Wasser stehen. Für eine Evakuierung sei es inzwischen zu spät. Die Hilfsmaßnahmen könnten nur noch in Zusammenarbeit mit der übergeordneten Verwaltungsregion Mährisch-Schlesien erfolgen. Binar verglich das Ausmaß der Katastrophe mit der verheerenden Flut von 1997. Krnov, etwa 240 Kilometer östlich von Prag gelegen, wird von den Flüssen Opava und Opavice durchzogen. Hubschrauber sind im Einsatz, um Menschen in Not zu retten. Auch in anderen Städten wie Opava und Ostrava herrscht höchste Alarmbereitschaft. Insgesamt wurde an mehr als 120 Pegel-Messstationen im gesamten Land die höchste Hochwasser-Alarmstufe ausgerufen. Die Regierung in Prag plant, über außerordentliche finanzielle Hilfen für Betroffene zu beraten. Nach einem Dammbruch im Schneegebirge nahe der Grenze zwischen Polen und Tschechien hat sich auch die Lage in der polnischen Stadt Klodzko verschärft. Eine neue Flutwelle hat den Ort erreicht, dessen Pegel nun bei 6,84 Metern liegt – weit über dem durchschnittlichen Wasserstand von etwa einem Meter. Polens Regierungschef Donald Tusk versprach den Betroffenen finanzielle Hilfen und kündigte an, auch Unterstützung bei der EU zu beantragen. In Österreich verschärft sich ebenfalls die Situation, insbesondere in Niederösterreich. Bundeskanzler Karl Nehammer warnte vor den möglichen Folgen des Ottenstein-Stausees, dessen Überlauf die Pegel an der Donau zusätzlich erhöhen könnte. Sechs Menschen wurden in Wien verletzt, Todesfälle gab es jedoch keine. Die Hochwasserbecken entlang des Wienflusses sind bereits voll, und weiterer Regen wird erwartet. Zusätzlich meldete Rumänien gravierende Auswirkungen von Starkregen und Hochwasser. In abgelegenen Ortschaften stiegen die Wassermassen auf bis zu 1,7 Meter, Hunderte Feuerwehrleute sind im Einsatz. In Ostsachsen steigen die Pegelstände weiter, und Alarmstufen 2 und 3 wurden bereits ausgerufen. Ein weiteres starkes Hochwasser wird Mitte der Woche erwartet, obwohl wichtige Abrissarbeiten an der Carolabrücke in Dresden rechtzeitig abgeschlossen wurden. Die zunehmende Häufigkeit von Extremwetterereignissen, so wie diese schweren Überflutungen, wird häufig mit der Erderwärmung in Verbindung gebracht.