10. Januar, 2025

Märkte

Verheerende Brände in Los Angeles setzen US-Versicherer unter Druck

Verheerende Brände in Los Angeles setzen US-Versicherer unter Druck

Die Aktienkurse amerikanischer Sach- und Unfallversicherer gerieten am Freitag im vorbörslichen Handel unter erheblichen Druck, nachdem verheerende Waldbrände in Los Angeles mindestens zehn Menschenleben gefordert und fast 10.000 Gebäude zerstört hatten. Gleich fünf Brände loderten in ihre dritte Nacht hinein und hinterlassen eine Spur der Verwüstung in der Metropole.

Besonders die Brände im Palisades-Gebiet zwischen Santa Monica und Malibu sowie in Eaton nahe Pasadena gelten als die zerstörerischsten in der Geschichte von Los Angeles. Angesichts des hohen Werts der betroffenen Immobilien gehen Analysten davon aus, dass die Versicherungskosten durch die Katastrophe Milliardenbeträge erreichen werden.

Laut Moody’s Ratings könnten die durch die Katastrophe ausgelösten versicherten Verluste aufgrund des hohen Marktanteils an Wohn- und Gewerbeimmobilienversicherungen in Los Angeles tief in die Milliarden gehen. Die Analysten von Mornginstar DBRS schätzen die Verluste auf über acht Milliarden Dollar, während J.P. Morgan sogar von bis zu zehn Milliarden Dollar ausgeht.

Die Ankündigung der Verluste führte dazu, dass der Branchenprimus Travelers um vier Prozent fiel. Mercury General verlor dramatische 32 Prozent an Wert, während auch Allstate, Chubb und AIG Verluste zwischen vier und sechs Prozent hinnehmen mussten. Auch europäische Versicherer bekamen den Druck zu spüren: Beazley, Lancashire und Hiscox gaben jeweils rund drei Prozent nach, was sie zu den größten Verlierern unter den britischen Large- und Midcap-Werten machte.

Im exklusiven Stadtteil Pacific Palisades, bekannt für seine prominenten Bewohner und luxuriösen Anwesen, zählten die Versicherungskosten bislang zu den erschwinglichsten im ganzen Land. Doch angesichts der massiven Verluste infolge der aktuellen Brände sowie jüngster regulatorischer Änderungen ist mit einer drastischen Verteuerung der Policen zu rechnen, so die Einschätzung von Analysten.