Außenministerin Annalena Baerbock hat ihre Kritik an der Blockadehaltung einiger ölproduzierender Länder, wie Saudi-Arabien, bei der Weltklimakonferenz in Baku zum Ausdruck gebracht. Die Grünen-Politikerin führte an, dass einige Nationen das Ziel verfolgen, bereits erzielte Übereinkünfte zur Reduktion von Treibhausgasen und zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen wieder in Frage zu stellen. Insbesondere Saudi-Arabien soll kundgetan haben, dass frühere Vereinbarungen nicht ohne Weiteres in den Abschlusstext eingebracht werden sollten. Deutschland und die EU bestehen darauf, dass die ambitionierten Ziele der letzten Klimakonferenz in Dubai nochmals bekräftigt werden. Hierzu zählt der geplante Ausbau erneuerbarer Energien um das Dreifache und die Steigerung der Energieeffizienz um das Doppelte bis zum Jahr 2030, gepaart mit einem klaren Ausstiegspfad aus fossilen Energieträgern. Zusätzlich kritisierte Baerbock die Widerstände mancher Staaten gegen Formulierungen zu Frauenrechten in den Beschlusstexten. Laut UN-Schätzungen seien Frauen und Mädchen überproportional von den Klimawandelfolgen betroffen. Der Vatikan soll Medienberichten zufolge ebenfalls eine blockierende Position eingenommen haben. Baerbock betonte die Bedeutung der Frauen in der Klimakrise und warnte vor der Unterschätzung ihrer Rolle. Die Konferenz könnte ihre Dauer verlängern, um zu einer Einigung zu gelangen, bezeichnete Baerbock den aktuellen Verhandlungsstand metaphorisch als "Crunch time" wie im Basketball. Unerwartet kündigte sie an, länger in Baku zu verbleiben, um die Verhandlungen zu begleiten.