19. September, 2024

Wirtschaft

Verhaltener Auftakt: Keine Angebote in erster Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie Norddeutschlands

Verhaltener Auftakt: Keine Angebote in erster Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie Norddeutschlands

Im ersten Anlauf der Tarifrunde für die norddeutsche Metall- und Elektroindustrie blieb das erhoffte Angebot der Arbeitgeberseite aus. Bei den Verhandlungen in Hamburg herrschte Konsens über den Druck, unter dem die Branche steht. Lena Ströbele, Nordmetall-Verhandlungsführerin, betonte das gemeinsame Anliegen beider Seiten, zügig zu einer Vereinbarung zu gelangen.

Enttäuschung machte sich hingegen auf Seiten der Arbeitnehmer breit. Daniel Friedrich, IG Metall Küste Bezirksleiter, kritisierte das fehlende Angebot scharf und forderte, dass der Arbeitgeberverband ernsthafte Verhandlungen einleitet. Anlässlich des Verhandlungsbeginns organisierte die Gewerkschaft eine Demonstration mit Kundgebung, an der rund 1.300 Beschäftigte teilnahmen.

Die Verhandlungen beeinflussen das Schicksal von über 130.000 Beschäftigten in Nordwest-Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Zu den großen Arbeitgebern in der Region zählen Airbus und Mercedes-Benz. Die nächsten Gespräche sind für den 15. Oktober in Bremen anberaumt. Auch in anderen Regionen des Landes stehen Verhandlungen in den Startlöchern, die ersten Runden liefen bereits.

Einigkeit besteht nicht nur über die belastende Situation der Branche, sondern auch über die unterschiedlichen Positionen der Tarifpartner. Die Gewerkschaft fordert sieben Prozent mehr Lohn sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro monatlich. Nordmetall hingegen verweist auf die wirtschaftlichen Herausforderungen und sieht keinen Spielraum für Einkommenssteigerungen.

Im Norden stehen besonders die Luft- und Raumfahrtindustrie und der Maschinenbau im Fokus, gefolgt von Automobil- und Schiffbau. Die nächste Verhandlungsrunde wird zeigen, ob ein Konsens in Sicht ist oder Warnstreiks unumgänglich werden.