05. Februar, 2025

Märkte

Verhaltene Erholung am Dax: Handelsstart im Zeichen der Zollunsicherheiten

Verhaltene Erholung am Dax: Handelsstart im Zeichen der Zollunsicherheiten

Der deutsche Aktienmarkt startet verhalten in den Dienstagmorgenshandel, da die anhaltenden Sorgen über US-Importzölle einer deutlichen Dax-Erholung im Weg stehen. Nach dem Kursrutsch zu Wochenbeginn zeichnete sich jedoch eine gewisse Stabilisierung ab: Der X-Dax, welcher als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex fungiert, signalisierte knapp eine Stunde vor Handelsbeginn ein leichtes Plus von 21.435 Punkten.

Auch das Eurozonen-Pendant, der EuroStoxx 50, wird am Morgen zwar im leichten Minus erwartet, konnte aber bereits am Montag seine Verluste teilweise eindämmen. Hintergrund ist die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, vorerst auf die Einführung von Zöllen auf Waren aus Mexiko und Kanada zu verzichten. Diese Nachricht brachte zwar eine gewisse Erleichterung mit sich, doch die Unsicherheit bleibt hoch. Thomas Altmann, Marktexperte beim Vermögensverwalter QC Partners, kommentiert: „Es ist unklar, wie es mit den Zöllen weitergeht. Werden sie in 30 Tagen wirksam, oder möchte Trump in dieser Zeit weitere Zugeständnisse der Nachbarstaaten erreichen?“

Darüber hinaus treten die jüngst von Donald Trump angeordneten zusätzlichen Zölle von 10 Prozent auf chinesische Importwaren in Kraft. China reagiert darauf mit Zusatzzöllen von 15 Prozent auf Kohle und verflüssigtes Erdgas aus den USA und weiteren 10 Prozent auf Öl und landwirtschaftliche Maschinen. Zeitgleich kündigt Peking eine kartellrechtliche Untersuchung gegen den US-Konzern Google an. Trump stellt ein baldiges Gespräch mit der chinesischen Seite in Aussicht.

Unter den Einzelwerten steht Infineon im Fokus der Anleger. Der Halbleiterhersteller übertraf im ersten Quartal die Erwartungen und hob angesichts des schwachen Euro seine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr an. Vorbörslich stiegen die Aktien um knapp 6 Prozent. Im Gegensatz dazu zeigt sich Siltronic zurückhaltend. Angesichts einer anhaltend schwachen Nachfrage und trüben Aussichten für 2025 rechnet der Halbleiterwafer-Hersteller mit einem stagnierenden Umsatz im laufenden Jahr, während Analysten Wachstum erwartet hatten. Die Aktien drohen mit einem Minus von mehr als 8 Prozent auf ein Tief seit Ende 2016 abzurutschen.