Aktuelle Entwicklungen in den Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes und der Luftsicherheit führten zu umfangreichen Warnstreiks an 13 deutschen Flughäfen. Seit Mitternacht beteiligen sich Mitarbeiter der Flughafenbetreiber, der Bodenverkehrsdienste sowie der Luftsicherheitsbereiche an den Arbeitsniederlegungen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Die Gewerkschaft Verdi strebt unter anderem Gehaltserhöhungen von acht Prozent, mindestens jedoch 350 Euro monatlich, sowie eine Ausweitung der Urlaubstage an.
An den Flughäfen Frankfurt, München, Berlin und weiteren elf Standorten kommt es zu massiven Abweichungen im Flugverkehr, da über 3.400 Flüge ausfallen und etwa 510.000 Passagiere betroffen sind. Insbesondere am Hauptstadtflughafen BER und in Frankfurt, wo nahezu alle Flüge gestrichen wurden, herrscht Stillstand.
Für Verdi stehen neben Gehaltserhöhungen auch verbesserte Arbeits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen auf der Agenda. Ein neuer Manteltarifvertrag wird derzeit mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen verhandelt. Kritiker wie Jens Bischof, Chef von Eurowings und Präsident des BDL, sprechen von einem vermeintlichen Missbrauch des Streikrechts und fordern ein Streikgesetz mit verpflichtenden Schlichtungsverfahren.