Die im öffentlichen Dienst herrschenden Tarifauseinandersetzungen haben zu einer erneuten Eskalation geführt, da die Gewerkschaft Verdi ihre Warnstreiks im hessischen Nahverkehr in Frankfurt, Wiesbaden und Offenbach intensiviert hat. Fahrgäste müssen sich auf erhebliche Einschränkungen einstellen, da die Verkehrsgesellschaften VGF, ESWE und die Offenbacher Verkehrsbetriebe seit dieser Woche für drei Tage bestreikt werden, während in Marburg der Verkehr für einen Tag komplett zum Erliegen kommt. Für Mittwoch ist zudem ein Streik bei der Kasseler Verkehrsgesellschaft geplant, begleitet von öffentlichen Demonstrationen in Frankfurt und Kassel, die die Forderungen von Verdi untermauern sollen. Die städtische Nahverkehrsgesellschaft traffiq in Frankfurt hat bereits darauf hingewiesen, dass alle U-Bahn- und Straßenbahnlinien bis Donnerstag stillgelegt bleiben, doch stehen den Fahrgästen noch S-Bahnen, Regionalzüge sowie städtische Buslinien zur Verfügung. Aktuelle Informationen vor Reiseantritt werden dringend empfohlen. Die Streikmaßnahmen betreffen nicht nur den Verkehr, sondern auch andere öffentliche Bereiche. So stehen seit dem Morgen die Entsorgungsbetriebe in Wiesbaden und Frankfurt bis Samstag still. Krankenhäuser in Kassel, Frankfurt-Höchst, Hanau sowie kulturelle Einrichtungen wie die Städtischen Bühnen Frankfurt sind ebenfalls von Arbeitsniederlegungen betroffen. Auch der Grundversorger Mainova ist in die Streikaktivitäten einbezogen. Die laufenden Aktionen sind Teil der andauernden Verhandlungen im Tarifstreit zwischen den Gewerkschaften und den öffentlichen Arbeitgebern, die Mitte März in Potsdam wieder aufgenommen werden sollen. Verdi fordert eine Erhöhung der Gehälter um acht Prozent oder mindestens 350 Euro monatlich, außerdem höhere Zuschläge für belastende Arbeitszeiten. Zur Verstärkung ihrer Position hat Verdi die Warnstreiks noch einmal deutlich ausgeweitet.
Wirtschaft
Verdi verschärft Warnstreiks im hessischen Nahverkehrsnetz
