Im Zuge eines bundesweiten Warnstreiks ruht seit dem frühen Morgen die Arbeit in zahlreichen Kitas und sozialen Einrichtungen. Die Gewerkschaft Verdi hat vor allem Berufsgruppen mit hohem Frauenanteil dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen, und ein starkes Signal für Gleichberechtigung gesendet. Der Streik betrifft nicht nur Kitas und Jugendämter, sondern erstreckt sich auch auf Kliniken und Pflegeeinrichtungen in ganz Deutschland, einschließlich Bayern, Nordrhein-Westfalen und Hessen.
In Hessen begannen die Streiks bereits mit der Frühschicht in zahlreichen Einrichtungen, während in Hamburg Tausende dem Streikaufruf folgten. Auch in Nordrhein-Westfalen werden bei Kundgebungen in mehreren Städten große Teilnehmerzahlen erwartet, die vielerorts zur Schließung von Kitas führen.
Der Hintergrund dieser Arbeitsniederlegung ist der seit langem anhaltende Tarifstreit im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen, gekoppelt mit dem Equal Pay Day und dem Internationalen Frauentag. Laut der stellvertretenden Verdi-Vorsitzenden Christine Behle setzt der Streiktag ein klares Zeichen für mehr Lohngerechtigkeit in den sozialen Berufen. Verdi fordert unter anderem acht Prozent mehr Lohn und mindestens 350 Euro zusätzliche Monatsvergütung sowie mehr Freizeit für 2,5 Millionen betroffene Beschäftigte.
Am Montag stehen zudem zahlreiche Flughäfen still, da ein weiterer großer Warnstreik an elf wichtigen deutschen Flughäfen für Flugausfälle und Verspätungen sorgt. Dies betrifft die Flughäfen in München, Frankfurt, Stuttgart, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bremen, Hamburg, Berlin-Brandenburg und Leipzig-Halle. Verdi hat die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes und der Bodenverkehrsdienste dazu aufgerufen, sich diesem Streik anzuschließen.