Der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst spitzt sich weiter zu, denn die Gewerkschaft Verdi hat angekündigt, die Arbeitskampfmaßnahmen in den kommenden Tagen erheblich auszuweiten. Neben den bereits begonnenen Flughafenstreiks rücken nun auch wichtige Bereiche wie die Abfallentsorgung und die Wasserstraßen ins Zentrum der geplanten Arbeitsniederlegungen. Zehntausende Beschäftigte sind dazu aufgerufen, sich vor der nächsten Gesprächsrunde am kommenden Freitag an den Protesten zu beteiligen.
Verdi-Chef Frank Werneke machte deutlich, dass die Geduld der Beschäftigten erschöpft sei. "Die mangelnde Verhandlungsbereitschaft seitens der Arbeitgeber, die bis jetzt kein Angebot auf den Tisch gelegt haben, sorgt für große Unzufriedenheit", betonte Werneke. Er unterstrich die Forderung nach einer Entgelterhöhung um acht Prozent oder mindestens 350 Euro pro Monat sowie Verbesserungen bei den Zuschlägen für Schichtarbeit. Zudem strebt die Gewerkschaft die Einführung von drei zusätzlichen freien Tagen und einem flexiblen Arbeitszeitmodell, dem sogenannten Meine-Zeit-Konto, an.
Bereits in der vergangenen Woche hatten rund 55.000 Arbeitnehmer die Arbeit niedergelegt, um ihren Forderungen im Tarifstreit mit Bund und Kommunen Nachdruck zu verleihen. Die kommenden Tage versprechen, den Druck auf die Verhandlungspartner weiter zu erhöhen, und verdeutlichen Verdis Entschlossenheit, die Durchsetzung ihrer Anträge zu erreichen.