27. Juli, 2024

Wirtschaft

Verdi erhöht den Druck: Warnstreiks in den Seehäfen von Emden, Bremerhaven und Wilhelmshaven

Verdi erhöht den Druck: Warnstreiks in den Seehäfen von Emden, Bremerhaven und Wilhelmshaven

Die Gewerkschaft Verdi verschärft im Tarifstreit mit den deutschen Seehafenbetrieben den Ton. Seit den frühen Morgenstunden befinden sich die Beschäftigten im Emder Hafen im Warnstreik. Laut einem Verdi-Sprecher dauert der Ausstand dort noch bis zum heutigen Abend an. Auch in Bremerhaven halten die Streikenden ihre Arbeit nieder, und planen, die Maßnahmen bis heute Nacht fortzuführen. In Wilhelmshaven soll der Warnstreik erst am Donnerstagmorgen beendet sein. Verdi meldet eine hohe Teilnahmebereitschaft der Beschäftigten.

Die Forderungen der Gewerkschaft sind klar formuliert: Für eine Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten möchte Verdi unter anderem eine Anhebung der Stundenlöhne um drei Euro rückwirkend zum 1. Juni durchsetzen. Auch die Schichtzuschläge sollen entsprechend erhöht werden. Im Gegensatz dazu bietet der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) eine Lohnerhöhung von 2,9 Prozent, mindestens jedoch 80 Cent pro Stunde, sowie eine Anhebung der Schichtzuschläge um 33 Cent bis 3,50 Euro ab dem 1. Juni an.

Der ZDS appellierte an die Gewerkschaft, bei der Ausübung des Streikrechts „Maß und Mitte“ zu wahren. „Angesichts der bisherigen konstruktiven Verhandlungsrunden und des vorgelegten fairen Angebotes gibt es aus Sicht des ZDS aktuell keine Veranlassung für Warnstreiks, die die Zuverlässigkeit der deutschen Seehäfen beeinträchtigen.“

Die vierte Verhandlungsrunde wird für Donnerstag und Freitag in Bremen erwartet. Bereits Mitte Juni kam es zu Warnstreiks in mehreren norddeutschen Häfen, darunter in Hamburg, Bremerhaven, Brake und Emden.