15. Januar, 2025

Wirtschaft

Verbraucherzentralen warnen vor weiteren Preisbelastungen im Jahr 2024

Verbraucherzentralen warnen vor weiteren Preisbelastungen im Jahr 2024

Trotz einer leichten Abnahme der Inflation in den letzten Monaten warnen die Verbraucherzentralen vor weiterhin hohen Preisbelastungen im Jahr 2024. Insbesondere der Bereich Energie wird für private Haushalte noch teurer, so die Chefin des Bundesverbands (vzbv), Ramona Pop. Nach dem Aus für die staatlichen Energiepreisbremsen zum Jahresende kommen auf Verbraucherinnen und Verbraucher neue Belastungen zu, wie zum Beispiel höhere Netzentgelte und eine steigende CO2-Bepreisung. Um das Vertrauen der Menschen in die Bundesregierung nicht zu riskieren und die dringend notwendige Energiewende voranzutreiben, erwartet Pop einen Ausgleich seitens der Koalition in Form von Klimageld.

Pop betonte, dass fast die Hälfte der deutschen Wirtschaftsleistung auf privaten Konsum zurückgeht. Wenn Menschen unsicher oder überfordert seien, hielten sie sich beim Konsum zurück. Dies würde letztendlich auch der Wirtschaft schaden. Besonders hohe Preise für Lebensmittel bereiten vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern weiterhin Schwierigkeiten. Pop mahnte, dass eine gesunde, abwechslungsreiche und nachhaltige Ernährung in Deutschland keine Frage des Geldbeutels sein dürfe. Die Bundesregierung solle alle relevanten Akteure zu einem 'Preisgipfel' zusammenbringen und gemeinsam Handlungsmöglichkeiten erarbeiten. Dazu gehöre auch eine bessere Preistransparenz sowie Entlastungen für diejenigen, die bereits jetzt Schwierigkeiten haben, mit geringen Einkommen über die Runden zu kommen. Die Verbraucherschützerin kritisierte zudem die fehlende Klarheit über die Preisgestaltung bestimmter Lebensmittel und wer letztendlich welchen Gewinn daraus erzielt.

Eine Online-Umfrage im Auftrag des Verbands ergab, dass 55 Prozent der Befragten ihr Kaufverhalten aufgrund hoher Lebenshaltungskosten anpassen. Lediglich 25 Prozent gaben an, die gestiegenen Lebenshaltungskosten aus ihrem Einkommen bestreiten zu können. 11 Prozent der Befragten nutzen ihre Ersparnisse, während 5 Prozent angaben, sich Geld zu leihen oder einen Kredit aufzunehmen.

Die Verbraucherzentralen fordern daher mehr Unterstützung und Lösungsansätze von der Bundesregierung, um die hohen Preisbelastungen für Verbraucherinnen und Verbraucher einzudämmen und eine gerechte Verteilung der Kosten sicherzustellen.