20. April, 2025

Grün

Verbraucherzentrale fordert frühzeitige Informationen zum Gasnetz-Ausstieg

Verbraucherzentrale fordert frühzeitige Informationen zum Gasnetz-Ausstieg

In einem deutlichen Appell an Gasnetzbetreiber fordert der Bundesverband der Verbraucherzentrale, dass Kunden mindestens zehn Jahre vor der Stilllegung ihrer Gasnetze informiert werden sollten. Hintergrund dieser Forderung sind die Bemühungen der Bundesregierung, bis 2045 klimaneutral zu werden und der damit einhergehende geplante Ausstieg aus fossilen Energieträgern wie Erdgas. Verbraucher stehen dadurch vor der Entscheidung, ob sich die Investition in eine neue Gasheizung überhaupt noch rentiert. Der Trend geht klar in Richtung klimafreundlicher Alternativen wie Wärmenetze und Wärmepumpen, was einen sukzessiven Abschied vom Gasnetz erforderlich macht, erklärte ein Sprecher der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Die EU-Gas- und Wasserstoffbinnenmarktrichtlinie, die im August in Kraft trat, schreibt zudem vor, dass Gasnetzbetreiber ihre Stilllegungspläne offenlegen müssen. Dies schließt auch den möglichen Wechsel auf grüne Gase wie Biomethan und Wasserstoff ein. Die Umsetzung der Richtlinie in nationales Recht ist laut Wirtschaftsministerium bis August 2026 vorgesehen, obwohl derzeit noch rund 48 Prozent der Haushalte in Deutschland mit Gas heizen. Der Mannheimer Energieversorger MVV hat kürzlich Pläne bekanntgegeben, sein Gasnetz bis 2035 stillzulegen, und gilt in Branchenkreisen als Vorreiter. Diese Nachricht hat bereits für Aufsehen in den Medien gesorgt und könnte wegweisend für andere Netzbetreiber sein.