12. April, 2025

Wirtschaft

Verbraucherstimmung in den USA verschlechtert sich im April unerwartet deutlich

Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im April signifikant verschlechtert, was auf mehrere zentrale Einflussfaktoren zurückzuführen ist. Neben der aktuellen Zollpolitik der US-Regierung sorgen wachsende Befürchtungen über eine steigende Arbeitslosenrate für Verunsicherung. Der aktuelle Konsumklimaindex der Universität Michigan, ein bedeutender Indikator für das Verbrauchervertrauen, fiel im Vergleich zum Vormonat um 6,2 Punkte auf 50,8 Zähler. Dieser Rückgang ist der deutlichste seit Juni 2022, als zuletzt eine vergleichbare Stimmungseintrübung gemessen wurde. Volkswirte hatten ursprünglich mit einem geringeren Rückgang auf 53,8 Punkte gerechnet, was den tatsächlichen Einbruch umso überraschender macht.

Die Studie der Universität Michigan zeigt, dass sowohl die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen als auch die Erwartungen an die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung einen signifikanten Rückgang erlitten haben. Besonders die negativen Erwartungen an die zukünftige Entwicklung der Wirtschaft belasten die Konsumentenstimmung erheblich. Joanne Hsu, die die Umfrage leitet, betonte, dass die Erwartung einer Zunahme der Arbeitslosenzahlen in den letzten Monaten stark gestiegen sei. Dies führt zu einem geminderten Sicherheitsgefühl der Verbraucher bezüglich ihrer Arbeitsplätze, was sich wiederum auf deren Konsumverhalten auswirkt.

Parallel zu diesen Entwicklungen haben sich die kurzfristigen Inflationserwartungen der Konsumenten deutlich nach oben bewegt. Diese Veränderung wird maßgeblich der Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump zugeschrieben. Über das letzte Jahr hinweg stiegen die kurzfristigen Inflationserwartungen von 5,0 Prozent auf 6,7 Prozent, was den höchsten Stand seit 1981 markiert. Die Prognosen hatten ursprünglich einen geringeren Anstieg auf 5,2 Prozent vorausgesagt. Auch langfristig sind die Inflationserwartungen von 4,1 auf 4,4 Prozent gestiegen, was auf eine anhaltende Unsicherheit hinsichtlich der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hindeutet.

Der Konsumklimaindex der Universität Michigan ist ein wesentlicher Indikator zur Einschätzung des Kaufverhaltens der US-Verbraucher. Die Erhebung basiert auf einer telefonischen Befragung von rund 500 Haushalten, bei der finanzielle Einschätzungen und Zukunftserwartungen erfasst werden. Die jüngsten Daten stammen aus dem Zeitraum vom 25. März bis zum 8. April, sodass nachfolgende Entwicklungen, wie die teilweise Rücknahme der Zölle, nicht in die Untersuchung eingeflossen sind. Diese Umfrage liefert somit ein aktuelles, wenngleich begrenztes Bild der wirtschaftlichen Perspektiven aus Verbrauchersicht. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, die Auswirkungen der wirtschaftspolitischen Entscheidungen auf das allgemeine Vertrauen und die Ausgabenbereitschaft der Verbraucher genauer zu beobachten.