Verbraucherschützer fordern von der Politik, Gaskunden frühzeitig über die bevorstehende Stilllegung ihrer Gasnetze zu informieren. Laut dem Bundesverband der Verbraucherzentrale sollten Kunden mindestens zehn Jahre im Voraus Bescheid wissen, um wirtschaftlich sinnvolle Entscheidungen treffen zu können. Diese Forderung ist eingebettet in die weitreichenden Pläne der Bundesregierung, bis 2045 auf Klimaneutralität umzustellen, was einen sukzessiven Ausstieg aus fossilen Energieträgern wie Erdgas beinhaltet. Hierzu äußerte ein Sprecher der Verbraucherzentrale in Baden-Württemberg, dass viele Verbraucherinnen künftig auf umweltfreundlichere Alternativen wie Wärmepumpen oder den Anschluss an Wärmenetze umsteigen werden. Parallel dazu verpflichtet die seit August gültige EU-Gas- und Wasserstoffbinnenmarktrichtlinie Gasnetzbetreiber, konkrete Stilllegungspläne zu erstellen. Diese Umstellungen schließen den Wechsel auf grüne Gase wie Biomethan und Wasserstoff ein. Für die Umsetzung in deutsches Recht hat Deutschland bis August 2026 Zeit. Trotz dieser Bemühungen erhalten laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft Ende 2023 noch rund 48 Prozent der deutschen Haushalte ihre Wärmeenergie aus Gas. Mannheim präsentiert sich als Vorreiter im Anpassungsprozess: Der lokale Energieversorger MVV strebt die Abgabe seines Gasnetzes bis 2035 an, was bereits Aufmerksamkeit erregte und Mannheim in den Fokus der Diskussion rückte. Diese Schritte wurden durch eine Vielzahl von Medienberichten hervorgehoben und zeigen einen städteübergreifenden Trend zu mehr Umweltbewusstsein im Bereich der Energieversorgung.
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Verbraucherschützer: Gasnetz-Stilllegung frühzeitig ankündigen
