Das Volumen der Verbraucherkredite in den Vereinigten Staaten ist im November überraschend stark angestiegen. Laut Angaben der US-Notenbank Fed legte die Kreditvergabe im Vergleich zum Vormonat um 23,75 Milliarden US-Dollar zu. Volkswirte hatten im Schnitt lediglich mit einem Plus von 9,0 Milliarden Dollar gerechnet. Im Vormonat war die Kreditvergabe zunächst um 5,1 Milliarden Dollar gestiegen, wurde jedoch nachträglich auf 5,8 Milliarden Dollar korrigiert.
Dieser unerwartete Anstieg in der Kreditvergabe deutet darauf hin, dass Verbraucher in den USA trotz der Coronavirus-Pandemie weiterhin bereit sind, Geld auszugeben und Kredite aufzunehmen. Experten hatten aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit und der hohen Arbeitslosigkeit mit einer geringeren Nachfrage nach Krediten gerechnet.
Die starke Zunahme der Verbraucherkredite könnte auch auf die anhaltenden Niedrigzinsen zurückzuführen sein. Die US-Notenbank hat die Zinsen in diesem Jahr aggressiv gesenkt, um die Wirtschaft anzukurbeln und den Verbrauchern den Zugang zu günstigen Krediten zu ermöglichen. Niedrige Zinsen machen Kredite attraktiver und erleichtern es den Verbrauchern, große Anschaffungen zu tätigen, wie zum Beispiel den Kauf von Autos oder Immobilien.
Die steigende Kreditvergabe hat auch Auswirkungen auf die Aktienmärkte. Einige der größten Kreditgeber in den USA, wie JPMorgan Chase, Bank of America und Citigroup, könnten von diesem Trend profitieren. Diese Banken verzeichnen in der Regel hohe Einnahmen aus dem Kreditgeschäft und könnten aufgrund des starken Anstiegs der Verbraucherkredite höhere Gewinne erzielen.
Insgesamt zeigt der unerwartete Anstieg der Verbraucherkredite in den USA, dass die Wirtschaft sich trotz der gegenwärtigen Herausforderungen erholt und die Verbraucher weiterhin Vertrauen in den Markt haben. Dies könnte ein positives Signal für die Wirtschaft sein und darauf hindeuten, dass sich der Aufschwung im kommenden Jahr fortsetzen wird.