Nach jüngsten Beschädigungen von Kommunikationskabeln in der Ostsee geraten die internationalen Beziehungen zwischen Schweden, Finnland und China erneut in den Fokus der Öffentlichkeit. Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht das chinesische Frachtschiff "Yi Peng 3". Laut einem Bericht der "Financial Times" soll sich das Schiff zum Zeitpunkt der Schäden in unmittelbarer Nähe der Kabel befunden haben. Peking zeigt sich angesichts dieser Vorwürfe bedeckt: Chinas Außenamt betont seine Gesetzestreue und die große Wichtigkeit, die es dem Schutz von Unterwasser-Infrastruktur beimisst. Sprecher Lin Jian ließ verlauten, die spezifische Situation sei dem Außenamt nicht bekannt.
Die Diskussion um die Vorfälle heizte sich zusätzlich auf durch Berichte aus schwedischen und finnischen Medien, die von einem plötzlichen Verschwinden des Identifikationssignals der "Yi Peng 3" berichten. Der schwedische Minister für Zivilverteidigung, Carl-Oskar Bohlin, erwähnte "auffällige Schiffsbewegungen" ohne das chinesische Frachtschiff namentlich zu nennen, die zeitlich und räumlich mit den Schäden an den Datenkabeln übereinstimmten.
Die Spannungen erhielten weiteren Zündstoff, als bekannt wurde, dass Marineschiffe aus NATO-Ländern das Schiff bei seiner Passage durch den Kattegat überwachten. Obwohl das chinesische Schiff unter Beobachtung stand, bleibt unklar, ob und wie die dänische Marine intervenierte, als die "Yi Peng 3" südlich der Insel Anholt vor Anker ging. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius äußerte sich bereits in der Vergangenheit, man müsse von Sabotage ausgehen, auch wenn handfeste Beweise bislang ausbleiben.