24. April, 2025

Wirtschaft

Verborgene Risiken: Die umfassende gesellschaftliche Herausforderung der Suchtbewältigung

Aktuelle Studien enthüllen alarmierende Gesundheitskrisen in Deutschland, die durch Alkohol- und Tabakkonsum bedingt sind. Laut dem "DHS Jahrbuch Sucht 2025", herausgegeben von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS), sind jährlich etwa 99.000 Todesfälle auf das Rauchen zurückzuführen, während der Alkoholkonsum jährlich etwa 47.500 Menschenleben kostet. Christina Rummel, Geschäftsführerin der DHS, hebt hervor, dass diese gesundheitlichen Tragödien auch mit erheblichen ökonomischen Folgekosten verbunden sind, die das Gesundheitssystem und die Wirtschaft stark belasten.

Suchtforscher Jakob Manthey warnt eindringlich vor einem weitverbreiteten Alkoholproblem in der deutschen Bevölkerung. Über 20 Prozent konsumieren Alkohol in gefährlichen Mengen, was gesundheitliche und gesellschaftliche Risiken birgt. Manthey fordert daher umfassende Gegenmaßnahmen wie Steuererhöhungen auf alkoholische Getränke, um den Konsum zu reduzieren und gleichzeitig die Staatseinnahmen zu erhöhen. Diese Vorschläge stoßen jedoch auf Kontroversen. CDU-Gesundheitspolitiker Tino Sorge äußert Zweifel an der Wirksamkeit solcher Preissteigerungen und argumentiert, dass diese Maßnahmen Suchtkranke nicht ausreichend abschrecken würden.

Der Bericht thematisiert zudem die anhaltend kritische Lage rund um den Tabakkonsum. Obwohl der Anteil der jungen Raucher leicht gesunken ist, bleibt der gesamtgesellschaftliche Verbrauch hoch und verursacht wirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe. Auch die Nutzung von alternativen Nikotinprodukten wie E-Zigaretten wird von Experten eher skeptisch betrachtet, da sie gesundheitliche Risiken bergen und oft als Einstiegsdroge dienen.

Ein weiterer besorgniserregender Trend, den die DHS-Berichte aufzeigen, ist der zunehmende Missbrauch illegaler Drogen, insbesondere von hochpotenten Substanzen wie Fentanyl. Angesichts dieser Herausforderungen muss die Politik dazu ermutigt werden, Sucht- und Drogenthemen mit größerem Nachdruck anzugehen, um langfristige Lösungen zu finden. Jakob Manthey zeigt sich dennoch hoffnungsvoll hinsichtlich der jüngeren Generation, da deren abnehmender Alkoholkonsum auf einen möglichen gesellschaftlichen Wandel hindeutet, der die vorhandenen Suchtprobleme in der Zukunft mildern könnte.