24. September, 2024

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Verbio: Verhaltener Ausblick auf das Geschäftsjahr 2024/25 bei positiver Aktienentwicklung

Verbio: Verhaltener Ausblick auf das Geschäftsjahr 2024/25 bei positiver Aktienentwicklung

Der Biokraftstoff-Hersteller Verbio zeigt sich zurückhaltend hinsichtlich des neuen Geschäftsjahres 2024/25. Für das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erwartet das im SDax notierte Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten eine Bandbreite von 120 bis 160 Millionen Euro. Analysten, wie Constantin Hesse von Jefferies, hatten allerdings einen Mittelwert von 140 Millionen Euro erwartet, der somit deutlich unter dem Konsens liegt.

Trotz der anfänglichen Kursverluste erholte sich die Verbio-Aktie am Mittwoch zügig und legte zuletzt um etwa 5,3 Prozent auf 16,53 Euro zu. Diese positive Entwicklung setzte die Erholung seit dem Jahrestief bei 13,88 Euro Anfang August fort, obgleich der Kurs seit Jahresbeginn um fast 45 Prozent gesunken ist.

Für das vorherige Geschäftsjahr stellte Verbio im Mai das untere Ende der prognostizierten Spanne von 120 bis 150 Millionen Euro in Aussicht. Dies wurde notwendig, nachdem das Unternehmen im Januar das Gewinnziel nach unten korrigiert hatte. Belastend wirkten sich sinkende Produktmargen sowie niedrige Prämien für Ethanol und die Treibhausgasminderung (THG) aus. Eine Verbesserung wurde jedoch für das Schlussquartal prognostiziert.

Im aktuellen Geschäftsjahr soll vor allem der Geschäftsbereich Bioethanol/Biomethan profitieren, insbesondere durch eine neue Anlage in Nevada im US-Bundesstaat Iowa und erhöhte Produktion in South Bend, Indiana. Verbio verweist auf die attraktiven Margen in Nordamerika und rechnet in Europa mit stabilen Ethanolmargen bei steigender Auslastung. Auch die Biomethanproduktion soll weiter zulegen.

Die Quote der Treibhausgasminderung (THG) könnte sich erholen, wobei Unsicherheiten hinsichtlich der zeitlichen Entwicklung und den politischen Konsequenzen aus CO2-Zertifikatsbetrügereien in China bestehen. Für den Biodiesel-Markt in Europa erwartet der Vorstand trotz hoher Auslastung geringere durchschnittliche Margen aufgrund der prekären Pflanzenölsituation.

Aufgrund geplanter Erweiterungen der Produktionskapazitäten in Europa und Nordamerika prognostiziert Verbio eine Erhöhung der Nettofinanzverschuldung auf maximal 190 Millionen Euro zum Ende des Geschäftsjahres. Den Geschäftsbericht für 2023/24 wird das Unternehmen am 26. September vorlegen.