In einem gemeinsamen Forderungspapier, das der dpa vorliegt, verlangen Klima- und Sozialverbände von der Bundesregierung und dem Bundestag eine konsequentere Verzahnung politischer Maßnahmen zur Bekämpfung von Armut und Klimawandel. Die Klima-Allianz Deutschland, die Diakonie Deutschland und die Nationale Armutskonferenz betonen, dass insbesondere ärmere Haushalte, wohnungslose Menschen, Senioren und Kinder unzureichend vor den gesundheitlichen und ökonomischen Folgen von Extremwetterereignissen wie Hitzewellen, Dürren oder Überschwemmungen geschützt seien.
Laut den Organisationen verschärft die Klimakrise das Armutsrisiko. Menschen mit geringem Einkommen haben oft nicht die finanziellen Mittel, um sich an die klimatischen Veränderungen anzupassen oder um von teuren fossilen Brennstoffen auf langfristig kostengünstigere und klimaneutrale Lösungen umzusteigen.
Unter den konkreten Forderungen der Verbände befindet sich die Einführung eines sozial gestaffelten Klimageldes sowie gezielte Klimaschutzprogramme für Geringverdiener. Energieeffiziente Sanierungen sollten zudem die Warmmiete nicht erhöhen. Des Weiteren fordern die Organisationen einen flächendeckenden Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs.
Der Forderungskatalog umfasst weiterhin ein „sozial-ökologisches Existenzminimum“ und eine Regelsatzberechnung, die ökologische Kriterien berücksichtigt. Zudem sollen in allen öffentlich finanzierten Einrichtungen mit Gemeinschaftsverpflegung vollwertige und warme Mahlzeiten aus ökologisch erzeugten, gesunden Nahrungsmitteln für alle zugänglich sein. Eine Reform der Schuldenbremse sowie eine stärkere Besteuerung großer Vermögen, Einkommen und Erbschaften stehen ebenfalls auf der Forderungsliste.
- Klima-Allianz Deutschland
- Diakonie Deutschland
- Nationale Armutskonferenz