Die britische Regierung sieht sich mit Kritik konfrontiert, nachdem Änderungen der Schuldenregeln angekündigt wurden, die zu einer Schuldenexplosion in Höhe von 50 Milliarden Pfund führen könnten. Ein zentraler Kritikpunkt an Rachel Reeves' Vorschlag, die öffentliche Verschuldung neu zu definieren, kam von ihrem konservativen Vorgänger Jeremy Hunt. Dieser äußerte Bedenken, dass solche finanzpolitischen Maßnahmen den Hypothekenzinsmarkt, der sich zwei Jahre nach Liz Truss' umstrittenem Mini-Budget stabilisiert hatte, erneut erschüttern könnten.
Experten warnen, dass eine Erhöhung der Staatsverschuldung potenziell zu länger anhaltenden hohen Zinssätzen führen könnte. Treasury-Minister James Murray versuchte zwar, diese Befürchtungen zu zerstreuen, jedoch rieten Hypothekenmakler ihren Kunden bereits dazu, festverzinsliche Angebote zu sichern, um möglichen Auswirkungen des bevorstehenden Haushaltsplans am 30. Oktober vorzubeugen.
Während einige Banken wie Halifax kürzlich ihre Zinssätze erhöhten, überraschte NatWest mit Senkungen und führte Angebote für fünf Jahre unterhalb der 4-Prozent-Marke wieder ein. Diese Maßnahme folgte auf eine ähnliche Zinserhöhung, die sowohl NatWest als auch Barclays in der Vorwoche durchgeführt hatten.
Gemäß David Hollingworth von L&C Mortgages ist es für Kreditnehmer ratsam, in einer Phase der Unsicherheit die bestmöglichen Konditionen zu sichern. Zugleich zögern einige Kunden, wie Aaron Strutt von Trinity Financial berichtet, mit ihrer Hypothekenanpassung, da sie mögliche Zinserhöhungen nach dem Budget fürchten.
Angesichts der möglichen inflationsfördernden Wirkung von Ms. Reeves' Plänen argumentiert der IWF für eine Schutzregelung speziell für Infrastrukturausgaben. Bedenken bestehen jedoch, dass die Geldausschüttung von 50 Milliarden Pfund Inflation und Zinsen in die Höhe treiben könnte, insbesondere durch gesteigerte Nachfrage nach Bauressourcen.