In einer überraschenden Entwicklung entscheiden sich immer mehr Autokäufer für erschwinglichere Modelle, während sie die finanziellen Belastungen durch hohe Fahrzeugpreise und anhaltend hohe Kreditzinsen überdenken. Michelle Chumley ist eine dieser Käuferinnen, die bewusst auf ein kleineres und weniger kostspieliges Fahrzeug umsteigt. Anstatt ein weiteres hochpreisiges Fahrzeug zu erwerben, entschied sich die Krankenschwester aus Ohio für den kompakteren Chevrolet Trax und schloss sich damit einer schnell wachsenden Käuferschicht an, die Fahrzeuge im Bereich von 20.000 bis 30.000 Dollar bevorzugt.
Experten der Automobilbranche sprechen bereits von einem "Erschwinglichkeitstrend", der das Gesicht des US-amerikanischen Automarktes verändern könnte. Angesichts der durchschnittlichen Neuwagenpreise, die mittlerweile über 47.000 Dollar liegen, wird es für viele Käufer zur Herausforderung, ein neues Auto zu finanzieren. Die monatliche Belastung von rund 737 Dollar über nahezu sechs Jahre stellt für einen Großteil der Konsumenten eine erhebliche finanzielle Hürde dar.
Doch auch finanziell besser gestellte Käufer, wie Chumley, entscheiden sich zunehmend gegen die hohen Kosten. Der Trend zwingt die Automobilhersteller nun, ihre Verkaufs- und Produktionsstrategien neu zu überdenken. Sollten sich die Verbraucher nachhaltig auf kostengünstigere Fahrzeuge verlegen, könnten großzügigere Rabatte zu sinkenden Durchschnittspreisen und einem verlangsamten Gewinnwachstum in der Branche führen.
Kevin Roberts von CarGurus betont, dass die Käufer angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten, hoher Zinsen und nach wie vor hoher Fahrzeugpreise überlegter handeln. General Motors hat beispielsweise die Rabatte im Vergleich zur Konkurrenz moderater gehalten, was zu solidem Gewinnwachstum geführt hat. Fraglich bleibt jedoch, ob sich dieser Trend auch im vierten Quartal fortsetzen lässt.