22. Dezember, 2024

KI

Venture-Kapital im Aufruhr: Wie künstliche Intelligenz die Investitionslandschaft dominiert

Venture-Kapital im Aufruhr: Wie künstliche Intelligenz die Investitionslandschaft dominiert

Die Welt des Risikokapitals steht an einem Scheideweg: Für manche blüht sie förmlich auf, während andere sie in einer existenziellen Krise sehen. In jüngster Zeit haben Investoren im Technologie-Start-up-Bereich massiv auf künstliche Intelligenz gesetzt. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist das Unternehmen Databricks, das kürzlich beeindruckende 10 Milliarden Dollar in einer der größten privaten Finanzierungsrunden aller Zeiten eingesammelt hat. Diese Bereitschaft, immense Summen zu investieren, ohne auf die Wall Street angewiesen zu sein, demonstriert das Selbstbewusstsein der größten Wagniskapitalgeber während des KI-Aufschwungs. Dennoch hat der Fokus auf KI mit einer Phase der Stagnation für die gesamte Welt der Start-up-Investitionen zusammengefallen. Die Branche kämpft mit einem enormen Investitionsüberhang aus der Niedrigzinsära, die 2021 endete und eine Kapitalflut in Tech-Start-ups verursachte. Dieser Überhang hat etwa 2,5 Billionen Dollar in privaten "Einhörnern" gefangen, also Unternehmen mit einer Bewertung von 1 Milliarde Dollar oder mehr. Der tatsächliche Wert dieser Unternehmen ist bei Börsengängen oder Verkäufen jedoch wahrscheinlich deutlich geringer. Wie viel von der Risikokapitalbranche nach dieser unvermeidlichen Abrechnung übrig bleibt, ist schleierhaft. Databricks wollte ursprünglich zwischen 3 und 4 Milliarden Dollar aufnehmen, erhielt jedoch Angebote über 19 Milliarden Dollar. Das spiegelt den hohen Bedarf wider, und die Bewertung des Unternehmens von 52 Milliarden Dollar – nach 43 Milliarden vor 15 Monaten – wirkt angesichts des starken Wachstums nicht überzogen. Allein Thrive Capital übernahm die Führung bei dieser Finanzierungsrunde mit 1 Milliarde Dollar. In den letzten zwei Jahren haben Unternehmen wie OpenAI, Anthropic und Elons Musks xAI fast 40 Milliarden Dollar eingesammelt. Diese Woche erzielten weitere Unternehmen wie Perplexity und Vultr ebenfalls beträchtliche Finanzierungsrunden. Diese Entwicklung findet vor dem Hintergrund einer allgemein rückläufigen Investitionsdynamik im Risikokapital statt. Im Vergleich zum Boomjahr 2021 war das investierte Risikokapital bis 2023 um 55 Prozent auf 161 Milliarden Dollar gesunken. Weniger Investoren tätigten bedeutend größere Investitionen in Unternehmen, von denen fast alle im KI-Bereich tätig sind. Diese Änderung markiert einen deutlichen Bruch mit dem traditionellen Risikokapitalmodell, bei dem viele kleine Investitionen in der Hoffnung auf Treffer getätigt wurden. Während erfolgreiche Investoren möglicherweise höhere Renditen als ähnliche Fonds in anderen Anlageklassen erzielen, droht vielen anderen eine kritische Lage. Nach einem kurzen Hoch im Jahr 2021 sind Börsengänge und Verkäufe drastisch zurückgegangen. Viele Investoren zeigen eine zurückhaltende Haltung gegenüber neuen Finanzierungsrunden. Ob jüngste Investitionen in KI-Riesen wie Databricks diesen Trend umkehren können, bleibt abzuwarten.