Der Investitionshunger der Venture-Capital-Geber kehrt nach pandemiebedingter Flaute zurück, jedoch mit einer klaren Präferenz für ausgewählte Tech-Giganten. Ein genauerer Blick auf die Zahlen enthüllt, dass der vermeintliche Boom vor allem den bereits bekanntesten Akteuren zugutekommt.
Im vierten Quartal des Vorjahres investierten Risikokapitalgeber satte 74,6 Milliarden Dollar in US-amerikanische Startups. Diese Summe markiert einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Durchschnitt der vorangegangenen neun Quartale, die jeweils bei etwa 42 Milliarden Dollar lagen, wie Daten von PitchBook zeigen. Doch weist dieser Aufschwung auf ein eher unausgewogenes Bild hin: Fast die Hälfte der Mittel, nämlich 32 Milliarden Dollar, flossen in nur wenige, gigantische Deals.
Zu den Hauptnutznießern zählen Databricks, das im Dezember 10 Milliarden Dollar bei einer Bewertung von 62 Milliarden Dollar einwarb, sowie OpenAI, das im Oktober 6,6 Milliarden Dollar sammelte und mit 157 Milliarden Dollar bewertet wird. Auch Elon Musks xAI konnte im Dezember 6 Milliarden Dollar für sein generatives KI-Modell lukrieren. Waymo, das auf selbstfahrende Autos setzt, erhielt im November 5,6 Milliarden Dollar in einer Finanzierungsrunde, welche von Alphabet angeführt wurde. Anthropic, ein Entwickler generativer KI-Modelle, sicherte sich im selben Monat 4 Milliarden Dollar von Amazon.
Ohne diesen Mega-Deals hätte sich das Investitionsvolumen des vierten Quartals auf das Durchschnittsniveau der letzten zwei Jahre eingependelt. Diese erhebliche Konzentration spiegelt die wachsende Kluft zwischen einigen gut finanzierten Technologie-Giganten und der breiteren Start-up-Landschaft wider.
Ob das Jahr 2025 weiterhin solch hohe Investitionsaktivitäten mit sich bringen wird, bleibt abzuwarten. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass ein erheblicher Teil der Venture-Capital-Mittel weiter in die vielversprechendsten AI-Unternehmen fließen wird.