Der venezolanische Oppositionsbewegung, die in diesem Jahr bei den Präsidentschaftswahlen die Möglichkeit hatte, Nicolás Maduro herauszufordern, ist zerstreut und geschwächt. Ein massiver Druck seitens der Regierung hat dazu geführt, dass zahlreiche führende Köpfe das Land verlassen haben oder gar dazu gezwungen wurden. Seitdem Maduros umstrittener Wahlsieg am 28. Juli bekannt wurde, hat etwa einhundert Anführer der Unitary Platform, zusätzlich zu zahlreichen Aktivisten, das Land verlassen müssen. Dazu gehört auch Edmundo González, der kürzlich von den USA als gewählter Präsident anerkannt wurde und im September nach Spanien emigrierte. Der beliebte Oppositionsleader María Corina Machado hält sich seit Anfang August versteckt, mutmaßlich innerhalb der Landesgrenzen Venezuelas, obwohl die Regierung behauptet, sie befinde sich in Kolumbien. Diese Vorkommnisse werfen ein Schlaglicht auf die zunehmend instabile politische Situation in Venezuela und die restriktiven Maßnahmen der Regierung, die die Opposition im Keim zu ersticken versuchen.