04. Dezember, 2024

Märkte

Venezuelas Öl-Export im Aufwind: Hoffnungsschimmer in turbulentem Umfeld

Venezuelas Öl-Export im Aufwind: Hoffnungsschimmer in turbulentem Umfeld

Venezuelas Ölindustrie erlebt eine bemerkenswerte Erholung, während die Exporte im vergangenen Monat fast die Marke von 1 Million Barrel pro Tag erreichten – ein Niveau, das zuletzt Anfang 2020 verzeichnet wurde. Diese Entwicklung steht im Kontext langjähriger US-Sanktionen, die seit 2019 das südamerikanische Land betreffen und die Ölexporte stark schwankend gemacht haben. Aufgrund mangelnder Investitionen und wiederkehrender Störungen in der alternden Infrastruktur ist das Förderpotenzial Venezuelas jedoch weiterhin begrenzt. Die staatliche Ölgesellschaft PDVSA, zusammen mit ihren Joint Ventures und anderen staatlichen Firmen, verzeichnete im letzten Monat einen durchschnittlichen Versand von 974.033 Barrel pro Tag. Hauptabnehmer sind dabei asiatische Länder, besonders China. Im Vergleich zum Oktober, wo der Durchschnitt bei fast 885.000 Barrel pro Tag lag, markiert dies eine Steigerung von 10%. Im Jahresvergleich bedeutet dies sogar eine Erhöhung um 57%. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der Exporte nach Asien auf rund 613.000 Barrel pro Tag. Gleichzeitig verzeichnete Chevron, durch eine US-Lizenz autorisiert, einen Rückgang der Lieferungen in die Vereinigten Staaten von 280.000 auf 238.000 Barrel pro Tag, während die Exporte nach Europa auf 85.000 Barrel pro Tag stiegen. Die Möglichkeit einer künftigen Anpassung der US-Politik gegenüber Venezuela, bedingt durch die bevorstehende Amtsübernahme von Donald Trump, könnte die Handelsbeziehungen zwischen den Ländern neu gestalten. Trotz eines großen Explosions- und Brandvorfalls in einem der Hauptgaszentren von PDVSA, der die Produktion beeinträchtigte, hält der Aufwärtstrend der Exporte an. PDVSA reagierte nicht umgehend auf Anfragen für Kommentare, und die Ölministerin Venezuelas, Delcy Rodriguez, sprach von "Sabotage" der Anlagen, nachdem elf Personen im Zusammenhang mit dem Vorfall verhaftet wurden. Der Export von Ölnebenprodukten sank von 362.000 Tonnen im Oktober auf 330.500 Tonnen im November. Auch der Export nach Kuba nahm zu, während Importe von schweren Naphtha- und Benzin-Mischbestandteilen ebenfalls leicht anstiegen.