08. Januar, 2025

Politik

Venezuela am Wendepunkt: Machtkampf zwischen Maduro und Opposition spitzt sich zu

Venezuela am Wendepunkt: Machtkampf zwischen Maduro und Opposition spitzt sich zu

Die politische Lage in Venezuela bleibt angespannt, während Präsident Nicolás Maduro um die Unterstützung der Militärchefs kämpft, die ihm den Rücken zudrehen könnten. Oppositionsführerin María Corina Machado bezeichnet Maduros Position als 'unhaltbar' und deutet an, dass seine Generäle nach der Implosion des syrischen Regimes, einem langjährigen Verbündeten Venezuelas, Angst vor dem Verlust der Unterstützung durch Russland und Iran haben.

Machado, die derzeit im Untergrund lebt, zieht Parallelen zwischen Maduro und dem syrischen Machthaber Bashar al-Assad, dessen Generäle ebenfalls einst im Stich gelassen wurden. Die Opposition hat Wahlergebnisse veröffentlicht, die einen deutlichen Sieg ihres Kandidaten Edmundo González zeigen, dessen Wahlerfolg von den USA und dem Europäischen Parlament anerkannt wurde. Trotz Maduros Beharren auf einem Wahlsieg im letzten Juli bleibt die Legitimität seines Mandats fraglich.

Die venezolanische Opposition setzt auf eine breitere Ablehnung Maduros innerhalb der Armee und Polizei, während am Freitag, der Tag seiner geplanten Amtseinführung, ein kritischer Moment bevorsteht. Die Repression der Regierung bleibt die einzige verbleibende Machtbasis Maduros, so Machado, die die Bürger zur Teilnahme an Protesten aufruft.

In den letzten Jahren ist die venezolanische Wirtschaft dramatisch eingebrochen, was viele Bürger zur Flucht trieb. Unterdessen trifft González internationale Staatschefs, um Unterstützung zu mobilisieren. Zuletzt kam es in Washington zu einem Treffen mit US-Präsident Joe Biden, der die venezolanische Opposition für ihren demokratischen Kampf lobte.

Die Oppositionsführerin Machado warnt Unternehmen wie Chevron und Repsol, die weiterhin Geschäfte mit Maduros Regierung betreiben, dass sie ihre Position hinterfragen müssen. Die Frage der ausstehenden Staatsverschuldung, geschätzt auf 160 Milliarden US-Dollar, bleibt ein drängendes Anliegen, das mit Maduro an der Macht unlösbar erscheint.

Machado betont, dass die bevorstehende Amtseinführung eine Prüfung für die internationalen Demokratien darstellt. Die Haltung der internationalen Gemeinschaft, insbesondere der USA, wird entscheidend sein, ob eine Unterstützung der demokratischen Kräfte oder eine Rückendeckung für Maduros 'bewaffnete Tyrannei' erfolgt. Die Weltgemeinschaft steht am Scheideweg, so die Oppositionsführerin, zwischen Gerechtigkeit und Korruption, Frieden und Gewalt sowie Wahrheit und Lüge.