20. April, 2025

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VDR fordert Verstärkung der europäischen Schifffahrt durch von der Leyen

VDR fordert Verstärkung der europäischen Schifffahrt durch von der Leyen

Der Verband Deutscher Reeder (VDR) hat die wiedergewählte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dazu aufgerufen, die europäische Schifffahrt zu stärken. Verbandspräsidentin Gaby Bornheim betonte die Notwendigkeit einer Schifffahrtspolitik, die auf Wachstum und Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit ausgerichtet sei. Dies sei insbesondere aufgrund von weltweit zunehmenden protektionistischen Tendenzen von entscheidender Bedeutung. "Ursula von der Leyen hat in den vergangenen fünf Jahren bereits bewiesen, dass sie wichtige Weichen für eine nachhaltige Zukunft der Schifffahrt stellen kann", hieß es aus Hamburg.

Der Verband drängt darauf, den freien Handel innerhalb der EU zu verteidigen und warnt vor den globalen protektionistischen Strömungen. Ein zusätzlicher Fokus liegt auf dem sogenannten "Green Deal", der insbesondere die Schifffahrt vor immense Herausforderungen stelle. Es gelte, sowohl Klimaneutralität als auch Wettbewerbsfähigkeit parallel sicherzustellen.

Der "Green Deal" sieht vor, dass die EU-Mitgliedsstaaten bis 2050 klimaneutral werden. Dies soll durch das Gesetzespaket "Fit für 55" erreicht werden, welches auch für die Schifffahrt spezifische Vorgaben festlegt. Laut der EU entfielen 2021 drei bis vier Prozent der gesamten CO2-Emissionen der EU auf den Schiffsverkehr. Seit Anfang des Jahres ist der Schiffsverkehr Teil des EU-Emissionshandels, wobei zunächst größere Schiffe betroffen sind. Für diese müssen Reedereien Zertifikate erwerben, um ihre Emissionen auszugleichen.

Zusätzlich tritt 2025 die "FuelEU Maritime" in Kraft, welche die klimaschädliche Energienutzung von Schiffen reduzieren soll. Bei Nichteinhaltung drohen Unternehmen Strafen, und die Vorgaben werden im Laufe der Zeit verschärft.

Der VDR fordert zudem, dass die EU-Gesetze im Einklang mit den Vorgaben der internationalen Seeschifffahrtsorganisation IMO stehen müssen. Der Verband betont, dass regionale Sonderwege in der global operierenden Schifffahrt nicht praktikabel seien. Die in London ansässige IMO verfolgt das Ziel, die internationale Schifffahrt bis etwa 2050 klimaneutral zu gestalten.