29. November, 2024

Reichtum

Väter am Einkaufswagen: Wandel im Konsumverhalten der Geschlechter

Väter am Einkaufswagen: Wandel im Konsumverhalten der Geschlechter

Ein Wandel im familiären Rollenbild zeichnet sich ab, vor allem beim Griff zum Einkaufswagen: Eine aktuelle Studie des Meinungsforschungsinstituts Yougov offenbart, dass immer mehr Väter die Hauptverantwortung für den Wocheneinkauf übernehmen. Laut der repräsentativen Befragung von deutschen Eltern kümmern sich 44 Prozent der Väter hauptsächlich um das Besorgen von Lebensmitteln und Alltagsgegenständen – ein sichtbarer Anstieg im Vergleich zu den vorherigen Jahren.

Die klassische Aufgabenverteilung, bei der Mütter die Last des Einkaufens fast alleine trugen, scheint sich zu verschieben. Während noch etwa die Hälfte der Väter angibt, sich die Verantwortung zu teilen, sieht sich ein größerer Anteil der Mütter nach wie vor als Alleinverantwortliche im Bereich des Einkaufs.

Yougov-Marktforscher Philipp Schneider zufolge reflektieren diese Zahlen einen gesellschaftlichen Umschwung und heben hervor, dass neue Arbeitsmodelle wie Home-Office, verlängerte Elternzeiten und eine bewusstere Aufteilung von Hausaufgaben diesen Wandel begünstigen.

Interessante Unterschiede zeigen sich auch im Einkaufsverhalten der Geschlechter. Während Männer angeben, vorrangig Notwendiges zu erwerben, werden Frauen als impulsivere Käuferinnen dargestellt, die sich öfter von spontanen Wünschen leiten lassen und zu ungeplanten Käufen neigen. Väter legen beim Einkauf indes mehr Wert auf hohe Qualität und Markentreue. Und auch bei der Wahl des Einkaufsortes divergieren die Wege: Online-Angebote finden bei den männlichen Partnern eher Zuspruch als bei den Müttern, die hauptsächlich stationäre Geschäfte bevorzugen.

Die Befragung deckt zudem auf, dass Väter mehr in Alkoholisches, Fisch und Fertiggerichte investieren, während Mütter besonders bei Obst und Gemüse nicht knausern. Gesundheit und Nährwerte sind demnach Kaufkriterien, die Männer stärker umtreiben, während Frauen auf Bequemlichkeit und Sparpotenziale achten – wobei Kundenbindungsprogramme vornehmlich in ihre Shopping-Routine integriert werden.

Festzuhalten bleibt: Die Rollen im Konsumbereich befinden sich im Fluss und verdeutlichen einen langsamen, aber steten Paradigmenwechsel in den deutschen Haushalten.