Die zaghafte Erholung bei Varta hat sich, befeuert durch vielversprechende Neuigkeiten, weiter verstärkt. Bereits am Dienstag konnten die Aktien des angeschlagenen Batterieherstellers einen beeindruckenden Gewinn von über 29 Prozent verzeichnen. Diese positive Tendenz setzte sich auch am Mittwoch mit einem weiteren Anstieg von 23 Prozent fort, womit die Aktien zuletzt bei 2,28 Euro gehandelt wurden. Treibende Kraft hinter der Entwicklung ist die Bekanntgabe eines Vertrags mit der Porsche AG, der ein strategisches Investment in den Bereich der großformatigen Lithium-Ionen-Zellen beinhaltet.
Varta und Porsche haben sich darauf geeinigt, dass der Sportwagenbauer eine Mehrheitsbeteiligung an der Varta-Tochter V4Drive Battery GmbH übernehmen wird. Um dieses Investment zu realisieren, soll bei der Tochtergesellschaft eine Kapitalerhöhung durchgeführt werden. Bereits am Montag hatte Varta Fortschritte in seinem Sanierungskonzept vermeldet, darunter den Abschluss wesentlicher Verträge mit Finanzierern und Investoren sowie die Sicherstellung einer kurzfristigen Brückenfinanzierung.
Trotz kontrovers diskutierter Restrukturierungspläne scheint Varta Schritte zur finanziellen Stabilisierung zu unternehmen. Analyst Thomas Wissler von MWB Research erkennt in diesen Maßnahmen positive Bemühungen, die Zukunft des Unternehmens zu sichern. Dennoch bleibt Kritik bestehen, vor allem hinsichtlich der Behandlung der Altaktionäre. Eine vorgeschlagene Kapitalherabsetzung auf Null ohne Entschädigung hat erhebliche Gegenreaktionen hervorgerufen. Analyst Wissler behält deshalb seine Einschätzung "Verkaufen" bei, mit einem Kursziel von null Euro, da der Restrukturierungsplan für bestehende Aktionäre kaum Vorteile bietet.