Dramatischer Wendepunkt für Varta
Der schwäbische Batteriehersteller Varta steht an einem kritischen Scheideweg. Nach jahrelangem Kampf gegen finanzielle Turbulenzen und einem beispiellosen Einbruch des Aktienkurses, hat das Unternehmen nun eine umfassende Sanierungsvereinbarung getroffen.
Der Deal, orchestriert von Porsche und weiteren Investoren, könnte das Blatt wenden und Varta eine langfristige Perspektive bieten.
Die Eckpfeiler des Sanierungsplans
Im Zentrum des Sanierungskonzepts steht ein drastischer Schuldenschnitt, der die Verbindlichkeiten des Unternehmens von nahezu einer halben Milliarde Euro auf 200 Millionen Euro reduziert.
Eine entscheidende Maßnahme, die Varta deutlich entlasten soll. Zusätzlich wird das Grundkapital auf null Euro herabgesetzt, was zur Folge hat, dass bestehende Aktionäre aus dem Unternehmen ausscheiden und die Börsennotierung verloren geht.
Porsche tritt als strategischer Investor auf
Neben der finanziellen Entlastung durch den Schuldenschnitt ist besonders die Rolle von Porsche als neuem Großinvestor von Bedeutung.
Die Investition von insgesamt 60 Millionen Euro, aufgeteilt zwischen Porsche und einer von Varta's Mehrheitseigner Michael Tojner kontrollierten Gesellschaft, markiert einen strategischen Wendepunkt.
Nicht nur finanziell, sondern auch symbolisch, da Porsche plant, die Varta-Tochtergesellschaft V4Drive Battery, die sich auf großformatige Lithium-Ionen-Rundzellen spezialisiert, mehrheitlich zu übernehmen.
Auswirkungen auf die Mitarbeiter und die Region
Die Restrukturierung wird auch personelle Konsequenzen nach sich ziehen. Obwohl ein moderater Stellenabbau in der Verwaltung vorgesehen ist, wird das Unternehmen im gewerblichen Bereich weiterhin nach Arbeitskräften suchen.
Diese Maßnahmen sind entscheidend, um fast 4.000 Arbeitsplätze zu sichern und Varta als bedeutenden Wirtschaftsfaktor in der Region sowie als Technologieträger für Europa zu erhalten.
Blick in die Zukunft
Die Annahme des Sanierungsplans durch die beteiligten Gremien und das Bundeskartellamt steht noch aus. Sollten diese Hürden erfolgreich genommen werden, sichert das Konzept die Finanzierung von Varta bis Ende 2027.
Ein entscheidender Schritt, um dem Unternehmen wieder Stabilität und eine Perspektive für Innovationen und Wachstum zu geben.