Vanadium-Aktien sind nicht gerade ein Dauergast in den Schlagzeilen der Finanzwelt. Dennoch ist das Metall von wachsender Bedeutung und wird zunehmend zu einem strategischen Faktor im geopolitischen Kontext. Der Fortschritt in der Solar- und Windkraftindustrie hat die Nachfrage nach Energiespeichern erheblich angekurbelt. Ein Paradebeispiel sind hier die Vanadium-Flow-Batterien, die sich als äußerst effiziente Energiespeicher erweisen. Das australische Unternehmen Vanadium Resources hat angekündigt, eine neue Mine in Südafrika zu errichten.
Der Boom der erneuerbaren Energien schreitet unaufhaltsam voran. Weltweit werden Wind- und Solarparks verstärkt ausgebaut. Besonders in den USA erlebt die Solarindustrie einen neuen Höhepunkt: Kalifornien wird in diesem Jahr seine Spitzenposition an Texas verlieren, einen Bundesstaat, der sonst eher bekannt für Öl-Barone und Cowboy-Hüte ist. Laut der Non-Profit-Organisation Climate Central hat Texas seine Solarkapazitäten um beeindruckende 37 Prozent gesteigert, während Kalifornien um 15 Prozent zulegte. Texas ist in Sachen Windenergie bereits führend.
In der globalen Arena steht China den USA in nichts nach. Im Jahr 2023 hat das Land mehr neue Kapazitäten gebaut als die USA in den letzten zwei Jahrzehnten zusammen. Der internationale Wettlauf um erneuerbare Energien führt zu einem wachsenden Bedarf an großformatigen Energiespeichern. Hier spielt Vanadium eine Schlüsselrolle. Vanadium-Flow-Batterien können die erzeugte Energie speichern und bei Bedarf ins Netz einspeisen, wodurch die intermittierenden Schwächen von Wind und Sonne gemildert werden.
Vanadium ist keineswegs selten, aber die wirtschaftlich nutzbaren Vorkommen sind begrenzt. Russland und China dominieren den Markt mit einem kombinierten Anteil von 78 Prozent an der Weltproduktion. Im Kontext der Deglobalisierung und Handelskonflikte wird Vanadium zu einem begehrten Rohstoff. Sowohl die Europäischen Union als auch die USA haben Vanadium auf ihre Liste der kritischen Metalle gesetzt.
Aktuell stehen nur wenige Vanadium-Projekte weltweit in den Startlöchern. Vanadium Resources ist hierbei federführend. Das Unternehmen hat das Steelpoortdrift-Vorkommen nordöstlich von Johannesburg nahezu minenreif entwickelt. Die Finanzierung des Minenbaus ist in Arbeit, bekräftigt durch mehrere Absichtserklärungen für den Vanadium-Kauf. Diese Vereinbarungen könnten den gesamten Output der ersten Produktionsphase abdecken. Zudem laufen Gespräche mit weiteren Interessenten aus China, Korea, Japan und Europa.
Das Steelpoortdrift-Vorkommen zählt zu den größten und hochgradigsten der Welt. Vanadium Resources plant, die vorhandenen Absichtserklärungen noch dieses Jahr in bindende Verträge umzuwandeln. Dies soll die Grundlage für die Minenfinanzierung schaffen. Laut Machbarkeitsstudie beträgt der Nettobarwert (NPV) des Projekts 1,212 Mrd. US-Dollar, ein beträchtlicher Wert im Vergleich zur aktuellen Marktkapitalisierung von rund 30 Mio. australischen Dollar. Der geplante Minenbetrieb soll über mindestens 25 Jahre einen freien Cashflow von 152 Mio. US-Dollar jährlich generieren. Die Ressourcen könnten für bis zu 180 Jahre reichen, bei einer Nachsteuer-IRR von beeindruckenden 42 Prozent.