Die letzten Tage von Präsident Joe Biden im Amt fokussierten sich deutlich darauf, die Position der Vereinigten Staaten im Markt für künstliche Intelligenz gegenüber China zu stärken. Durch neue Exportbeschränkungen für fortschrittliche Halbleiter soll Chinas Zugang zu kritischen Technologien unterbunden werden, was Experten loben, jedoch auf wenig Begeisterung in der Chipindustrie stößt. Besonders betroffen ist Nvidia, dessen Einnahmen zu einem großen Teil aus China stammen.
Am Mittwoch präsentierte die Biden-Regierung die dritte Runde neuer Exportregeln, mit dem Ziel, Chinas Möglichkeiten zur Beschaffung hochentwickelter Chips, insbesondere durch Tarnfirmen, stark einzuschränken. Diese Regelungen betreffen auch globale Hersteller wie die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC), die Chips im Auftrag anderer Unternehmen produzieren, und fügen weitere 16 chinesische Firmen auf eine schwarze Liste.
Zusätzlich zu den Exportregeln adressiert die AI Diffusion-Richtlinie die Einführung spezieller Lizenzen für den Kauf von AI-Chips aus den USA und schafft Anreize, Datenzentren im Heimatland zu errichten. Trotz eines potenziellen Umsatzverlusts von bis zu 40% aufgrund der neuen Regelungen zeigt sich Microsoft zuversichtlich, sich an die neuen Standards anzupassen.
Während Nvidia bereits einen leichten Rückgang seiner Aktien verzeichnete, bevor sich die Märkte erholten, reagierte TSMC recht entspannt. Der Vorstandsvorsitzende C.C. Wei ist optimistisch, dass die Auswirkungen überschaubar bleiben und für bestimmte Kunden Sondergenehmigungen erteilt werden könnten.